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Politik

Zahl der Kriegsopfer in Syrien geht zurück

1. Januar 2019

Es ist ein Schimmer der Hoffnung in einer Region, in der die Angst regiert. Die nackten Zahlen signalisieren eine mögliche Wende im syrischen Bürgerkrieg - doch das Blatt könnte sich wieder wenden.

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Syrien zerstörte Schulen in Raqqa
Zerstörte Schule in RakkaBild: Reem Alnasser

Im syrischen Bürgerkrieg sind nach Angaben von Aktivisten im vergangenen Jahr knapp 20.000 Menschen getötet worden. Mit 19.666 Toten sei die niedrigste Opferzahl seit Beginn des Konflikts im Jahr 2011 verzeichnet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Unter den Getöteten waren den Angaben zufolge rund 6400 Zivilisten. Die Zahl schließt mehr als 1400 Opfer im Kindesalter ein.

Die syrischen Regierungstruppen kontrollieren laut Beobachtungsstelle inzwischen wieder mindestens 60 Prozent des Staatsgebietes. Unterstützt von Russland und dem Iran, konnte die Regierung von Präsident Baschar al-Assad vor allem aus der Umgebung der Hauptstadt Damaskus Rebellen zurückdrängen. Auch die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist demnach auf dem Rückzug und hält nur noch kleine Gebiete in der Grenzregion zum Irak.

Die in Großbritannien ansässige Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von Aktivisten vor Ort. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.

Trauriger Rekord im Jahr 2014

Im Jahr 2017 waren mehr als 33.000 Menschen in dem Bürgerkrieg getötet worden. Die höchste Opferzahl wurde mit 76.000 Toten im Jahr 2014 verzeichnet. Damals rief die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" ihr "Kalifat" aus.

US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember den vollständigen Abzug der rund 2000 US-Soldaten aus Syrien angekündigt. Dies stieß bei den Verbündeten im Kampf gegen die IS-Miliz auf Unverständnis. Auch innerhalb der Vereinigten Staaten löste die Entscheidung scharfe Kritik aus.

Der republikanische Senator Lindsey Graham hatte am Sonntag erklärt, der Abzug der US-Militärs werde nicht abrupt kommen, sondern auf "kluge Weise" verlangsamt. Das Weiße Haus äußerte sich bislang nicht zu dieser Darstellung. Graham hatte Trump für seine Entscheidung zunächst öffentlich kritisiert, war nach einem Gespräch mit dem Präsidenten jedoch auf dessen Linie eingeschwenkt.

jj/haz (afp, ap)