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Politik

Zehn Terrorverdächtige wieder frei

30. März 2019

Nach einer großen Polizeiaktion wegen mutmaßlicher Anschlagsgefahr durch Islamisten sind elf Verdächtige aus dem Gewahrsam entlassen worden. Die Ermittler fanden keine Hinweise auf Waffen oder Sprengstoff.

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Polizeieinsatz im Flüchtlingsheim Razzia Archivbild Symbolbild
Bild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

 

Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf teilte mit, die elf zwischen 22 und 35 Jahre alten Männer überwiegend tadschikischer Herkunft seien wieder auf freien Fuß. Auslöser des Einsatzes mehrerer Hundert Beamter in über zehn Kommunen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg seien Ermittlungen der Düsseldorfer Zentralstelle Terrorismusverfolgung gewesen.

Das Gremium verdächtigt eine "Gruppe von mindestens sechs Personen", eine "schwere staatsgefährdende Gewalttat" und "Verabredung zum Mord" geplant zu haben. Demnach soll es sich um Anhänger der Extremistenorganisation "Islamischer Staat" handeln, die sich Waffen und Sprengstoff verschafft haben sollen, um "einen noch nicht konkret geplanten Anschlag" zu verüben.

Es habe Durchsuchungen unter anderem in Essen, Düsseldorf, Wuppertal, Mönchengladbach, Duisburg sowie im baden-württembergischen Ulm gegeben. Am Freitag und in der Nacht zum Samstag seien mehrere Gebäude durchsucht worden. Dabei seien unter anderem Spezialkräfte und Sprengstoffspürhunde eingesetzt worden.

Auto-Irrfahrt als Auslöser

Auslöser für den Großeinsatz war die Irrfahrt eines 19-jährigen Tadschiken in der Essener Innenstadt am Freitag. "Da hatte man die Befürchtung, dass das vielleicht der Auftakt ist für mehrere Anschlagsszenarien", sagte der Behördensprecher weiter. Dies habe sich aber nicht bestätigt. Zwischen beidem gebe es keinen Zusammenhang. Der zuvor bereits polizeibekannte 19-Jährige war am Freitagmorgen mit seinem Wagen mit "deutlich überhöhter Geschwindigkeit" durch eine Fußgängerzone der Essener Innenstadt gefahren. Spezialkräfte nahmen den Mann schließlich fest. Ermittelt wird wegen versuchter Tötung. Verletzt wurde niemand.

Es habe zwar nicht den Verdacht gegeben, "dass die eine Amokfahrt planen. Aber es gibt ja genügend Beispiele für terroristische Anschläge unter Verwendung eines Kraftfahrzeugs." In dem Moment sei nicht auszuschließen gewesen, dass die tadschikische Person in Essen Teil der Gruppierung gewesen sei, so der Sprecher.

kle/qu (rtr, dpa, afp)