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Zehnter Einheitspreis in Bonn verliehen

2. Oktober 2011

Der "Einheitspreis - Bürgerpreis zur Deutschen Einheit" ist zum zehnten und letzten Mal in Bonn verliehen worden. Die Gewinner wurden für ihr Engagement im Annäherungsprozess zwischen Ost und West ausgezeichnet.

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Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (Foto: SI)
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische BildungBild: SI

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Bonn fand am Sonntag (02.10.2011) die Preisverleihung im Funkhaus der Deutschen Welle in Bonn statt. Bereits im September waren Menschen und Organisationen, die sich mit sozialem Engagement für eine Annäherung von Ost- und Westdeutschland stark gemacht hatten, von einer unabhängigen Jury ausgewählt - unter dem Vorsitz von Joachim Gauck. Es gab jeweils zwei Gewinner in den Kategorien "Jugend", "Kultur" und "Menschen". Außerdem gab es noch einen Sonderpreis und den Publikumspreis. Insgesamt ist der Einheitspreis mit 15.000 Euro dotiert, die unter den Gewinnern aufgeteilt werden.

Joachim Gauck (Foto: SI)
Chef der Jury: Joachim GauckBild: SI

In seiner Ansprache erklärte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), dass dies zwar der letzte Einheitspreis sei, aber dass die Aufgabe der Annäherung noch andauern und von der Bundeszentrale weiterverfolgt werde. Des Weiteren erzählte er aus der Geschichte des Einheitspreises.

Die Gewinner 2011

Während der feierlichen Zeremonie wurden die Preise und Urkunden an die Gewinner übergeben. Gewonnen haben das Webportal "lernen-aus-der-geschichte.de" und das "Lew Kopelew Forum" in der Kategorie "Kultur". Dr. Birgit Wenzel, die den Preis für das Webportal entgegennahm, sagte: "Nicht nur Klimaschutz soll nachhaltig sein, sondern auch die politische Bildung." In dem Portal mit ca. 5000 Beiträgen sind Nationalsozialismus, Holocaust und die Geschichte des 20. Jahrhunderts thematische Schwerpunkte. Ex-WDR-Intendant Fritz Pleitgen war gekommen, um den Preis für das "Lew Kopelew Forum" anzunehmen und sagte, dass das Lew Kopelew Forum ein Lebenswerk widerspiegele und beispielhaft für soziales Engagement sei. Die Institution setzt sich für die Völkerverständigung zwischen Deutschland, Russland und anderen osteuropäischen Ländern ein.

Dr. Sibylle Plogstedt, Andreas Tyrock (Foto: SI)
Dr. Sibylle Plogstedt erhält den Preis in der Kategorie Menschen, überreicht von Andreas Tyrock, Chefredakteur des "Bonner General-Anzeigers"Bild: SI

In der Kategorie "Menschen" gewann Dr. Sibylle Plogstedt, die erwähnte, dass es eine wichtige Aufgabe sei, sich um die Zeitzeugen zu kümmern, die DDR-Häftlinge waren, denn diese würden sonst nicht gewürdigt. Auch Dr. György Dalos wurde in dieser Kategorie ausgezeichnet. Er steht mit seinem Werk für die Annäherung von Deutschland und seinen östlichen Nachbarländern.

In der Kategorie "Jugend" wurden "20 Jahre deutsche Einheit - Zeitzeugengespräche in NRW", die sich der deutschen Teilung aus biografischer Perspektive nähern, und "Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste" geehrt. Die Organisation bietet seit mehr als 50 Jahren Jugendlichen die Chance, durch ihr freiwiliges soziales und bildungspolitisches Engagement in anderen Ländern Brücken der Verständigung zu bauen. Sie bietet die Möglichkeit zur Mitarbeit in Projekten in elf europäischen Ländern, den USA und Israel.

Sonderpreis

Gruppenfoto der Gewinner des Einheitspreises 2011 (Foto: SI)
Gruppenfoto der GewinnerBild: SI

Die Stadt Plauen wurde mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet. Damit wollte die Jury an die Zivilcourage der dortigen Bevölkerung erinnern, die am 7. Oktober 1989, dem Nationalfeiertag der DDR, für ein Ende der SED-Diktatur demonstrierte. Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer war gekommen, um den Preis entgegenzunehmen. Er erzählte in seiner Dankesrede davon, wie er als 30-Jähriger selbst bei den Protesten mitlief.

Gerald Praschel, Chefreporter der SUPERillu, hielt die Laudatio zum Publikumspreis von bpb und SUPERillu. Preisträger ist das deutsche Eiskunstlauf-Paar Robin Szolkowy und Aljona Savchenko. Zusammen hätten der gebürtige Greifswalder Szolkowy und die gebürtige Ukrainerin Savchenko deutsche Eiskunstlauf-Geschichte geschrieben und seien ein Vorbild - nicht nur für viele junge Sportler. Den Preis nahm deren Manager Klaus Kärcher entgegen, da das Duo zurzeit auf einem Turnier in Japan ist.

Autorin: Rachel Y. Baig
Redaktion: Thomas Grimmer