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TV-Serie "Familie Feuerstein" wird fortgesetzt

Dagmar Breitenbach | Sabine Oelze
28. April 2021

Fred Feuerstein geht in den Ruhestand und Tochter Pebbles ist längst erwachsen: "Bedrock" spielt 20 Jahre später. Und knüpft an das erfolgreiche Original an.

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Szene aus der Serie "Familie Feuerstein": Die Protagonisten den Zeichentrickserie sitzen in einem Steinzeitauto
Bild: Hanna Barbera/Ronald Grant Arc/Mary Evans Picture Library/picture-alliance

Die Fortsetzung der Zeichentrickserie trägt den Titel "Bedrock". Sie überführt die Abenteuer der Familie Feuerstein von der Steinzeit in die Bronzezeit. Fred Freuerstein steht kurz vor der Rente, Tochter Pebbles ist nun 20 Jahre alt und startet ihre Karriere. Gesprochen wird sie von Elizabeth Banks, Schauspielerin und Regisseurin von "Charlie's Angels" (2019). Sie ist auch die Produzentin von "Bedrock".

"Lange vor den Simpsons und Springfield, den Griffins und Quahog oder sogar als die Belchers anfingen, Burger auf der Ocean Avenue zu servieren, gab es die Feuersteins", sagte Michael Thorn, Präsident für Unterhaltung bei Fox Entertainment, in einer Erklärung. "Ihr Einfluss auf das Zeichentrick-Universum ist unbestreitbar und die Idee, es für das heutige Publikum anzupassen, eine Herausforderung." 

Hoher Erwartungsdruck auf "Feuerstein"-Fortsetzung

Lindsay Kerns, die Drehbuchautorin der Serie, aus deren Feder auch die Netflix-Serie "Jurassic World: Kreide Camp" stammt, war sich darüber bewusst, dass ein gewisser Erwartungsdruck auf ihren Schultern lastet und reagierte auf Twitter auf Thorns Kommentar mit einem weinenden, lachenden Emoji. Es war "eine Freude, Yabba Dabba zu schreiben, und ich kann es kaum erwarten, es mit der Welt zu teilen", fügte sie hinzu. 

In der beliebten Zeichentrickserie ging es in 166 Folgen um den Alltag und die schrägen Abenteuer der Familie und ihrer besten Freunde und Nachbarn, der Familie Geröllheimer, namentlich Barney und Betty, Eltern des bärenstarken Juniors Bamm-Bamm.

Wie üblich in den gepflegten Vorstädten der 1960er-Jahre in den USA fährt man ins Autokino oder zum Drive-in-Restaurant - nur, dass die Feuersteins riesige Brontosaurus-Rippchen serviert bekommen, schließlich spielt die Serie ja in grauer Vorzeit.

Szene aus der Serie "Familie Feuerstein": Wilma Feuerstein liest in der Steinzeitung, während Tiere den Abwasch machen
Wilma wartet auf das Ende des "Spülprogramms" Bild: Hanna Barbera/Ronald Grant Arc/Mary Evans Picture Library/picture-alliance

Erfolgsgeschichte von Familie Feuerstein

Steinzeit hin oder her, die Feuersteins und die Geröllheimers genießen jegliche Annehmlichkeit, von der "Polarock"-Sofortbildkamera und dem "Stoneway"-Flügel, zum Dosenöffner und Rasenmäher, zu Klimaanlage, Geschirrspüler und Plattenspieler - gern betrieben von ziemlich genervt dreinblickenden steinzeitlichen Tieren. Es war das erste Mal, dass eine Zeichentrickserie zur besten Sendezeit im amerikanischen Fernsehen lief. "The Flintstones", so der Originaltitel, aus dem Hause Hanna-Barbera, den Schöpfern von Tom & Jerry, lief vom 30. September 1960 bis 1. April 1966. Die Serie war von Anfang an ein Hit beim Publikum, und lief als Wiederholung noch jahrzehntelang im Kinderprogramm.

Nach dem Ende der Serie kam ein erster Kinofilm der Feuersteins auf die Leinwand. In Deutschland wurde die Serie ab 1966 im Fernsehen ausgestrahlt - und ebenfalls wegen ihres großen Erfolgs jahrzehntelang wiederholt.

Vorbild für die "Flintstones" waren die "Honeymooners"

Die Zeichentrickabenteuer lehnten sich an "The Honeymooners" (dt. Die Flitterwöchner) an, eine klassische, in den 1960er-Jahren in Amerika sehr populäre Fernsehkomödie. Auch hier ging es um den Alltag zweier benachbarter Paare. Heute vollkommen undenkbar: Eine der männlichen Hauptfiguren in "The Honeymooners" drohte seiner Frau regelmäßig Prügel an; in "Familie Feuerstein" schimpfte und tobte Fred, aber es war Wilma, die ihrem Mann ein Nudelholz auf den Kopf schmetterte.

Ursprünglich war die Serie für Erwachsene konzipiert. So scheuten sich die Macher nicht zu zeigen, dass die Ehepartner Fred und Wilma in einem gemeinsamen Bett schlafen - das hatte es bis dahin so nicht gegeben.

Übersetzt in viele Sprachen: "Familie Feuerstein" hat weltweit Fans  

1961 wurde "The Flintstones" als erste Zeichentrickserie überhaupt für den "Primetime Emmy Award for Outstanding Comedy Series" nominiert. Übersetzt wurde die Zeichentrickserie unter anderem ins Französische, Chinesische, Portugiesische, Niederländische, Spanische und Deutsche.

Die "Familie Feuerstein" war die kommerziell erfolgreichste und am längsten laufende Zeichentrickfernsehserie - bis die unkonventionelle Zeichentrickfamilie von Matt Groening auftauchte: "Die Simpsons" flimmern seit Ende 1989 sehr erfolgreich über den Bildschirm.

Szene aus der TV-Serie "The Simpsons" zeigt die Zeichentrick-Familie im Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzend
Wichtiges Möbelstück bei den Simpsons: die Couch vor dem FernseherBild: picture-alliance/Everett Collection/20th Century Fox Film Corp.

Titelsong der "Flintstones" von Beethoven inspiriert

"Flintstones, meet the Flintstones, they're the modern Stone Age family…" - der fröhliche Titelsong ertönte ab der 3. Staffel. Es heißt, die von einer Big Band aufgenommene Melodie wurde vom zweiten Satz der Klaviersonate Nr. 17 von Ludwig van Beethoven aus den Jahren 1801/1802 inspiriert.

Ko-Sponsor der ersten beiden Staffeln war übrigens die US-Zigarettenmarke Winston: Am Ende der Episoden verdrückten sich Barney und Fred daher werbewirksam auf eine Zigarette.

Zeichnung zeigt Fred und Barney aus der Serie "Familie Feuerstein" beim Angeln eines Dinos
Fred und sein Kumpel Barney sind beste FreundeBild: Hanna Barbera/Ronald Grant Arc/Mary Evans Picture Library/picture-alliance

Spontaner Einfall: "Yabba-dabba-doo!"

"Yabba dabba doo!" war nicht der ursprünglich geplante Ausruf Freds, er sollte eigentlich "Yahoo!" johlen. Angeblich fiel dem Synchronsprecher die Zeile "a little dab'll do ya" (dt. Ein kleiner Klecks genügt) aus einem Rasierschaum-Werbejingle ein, und er machte spontan daraus die berühmte Parole.

Futuristisches Gegenstück zur Steinzeitfamilie: "Die Jetsons"

Die äußerst beliebte Serie über die steinzeitliche Cartoon-Familie hatte bald mit "Die Jetsons" ein futuristisches Gegenstück: Die Jetsons leben im Weltraum. Die Zeichner erdachten sich schon damals für George, seine Ehefrau Jane und die Kinder Judy und Elroy Roboter als Haushaltshilfen, fliegende Autos, Jetpacks und sogar Smartwatches.

Szene aus der TV-Serie "The Jetsons" in der sich Jane die Nägel von einem Roboter maniküren lässt, während neben ihr auf dem Sofa der Hausmädchen-Roboter sitzt
Von der Steinzeit in die Zukunft: Die Serie "The Jetsons" war der Gegenentwurf zur "Familie Feuerstein"Bild: picture-alliance/United Archives/IFTN

Auf dem Markt der Zeichentrickserien und Zeichentrickfilme hat sich international seit den 1960er-Jahren enorm viel getan, nicht zuletzt dank der Computertechnologie. Aber die Kurzfilme der "Familie Feuerstein" bringen die Zuschauer auch heute noch, 60 Jahre nach der ersten Sendung im US-Fernsehen, zum Lachen.

Autorin Sabine Oelze
Sabine Oelze Redakteurin und Autorin in der Kulturredaktion