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Politik

Zeltstädte auf Landebahnen

23. Juni 2018

Die US-Armee prüft die Unterbringung von tausenden Migranten auf leer stehenden Stützpunkten der Luftwaffe. So sollen Gebäude genutzt und "vorübergehende" Zeltstädte aufgebaut werden, meldet das US-Magazin "Time".

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USA Kalifornien Militärbasis Camp Pendleton in Oceanside
Bild: picture-alliance/AP Photo/G. Bull

Es könnten rund 25.000 Migranten auf Luftwaffenbasen in der Nähe von Mobile im US-Bundesstaat Alabama untergebracht werden, schreibt das Magazin unter Berufung auf ein internes Papier. In dem Dokument wird auch die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften für jeweils insgesamt 47.000 Menschen in der Nähe von San Francisco sowie in Camp Pendleton im Süden des Bundesstaates Kalifornien vorgeschlagen. Weitere Migranten könnten auf einer Armeebasis in Yuma im Bundesstaat Arizona untergebracht werden.

USA Kalifornien Militärbasis Camp Pendleton in Oceanside
Die US-Armee will offenbar zehntausende Migranten auch in Zeltstädten wie diesen auf Landebahnen unterbringen Bild: Imago

Das US-Verteidigungsministerium lehnte jede Stellungnahme Papier ab. Ein Sprecher sagte allerdings, das Heimatschutzministerium habe noch keine offizielle Anfrage für die Unterbringung von Migranten an das Pentagon gerichtet. Das Verteidigungsministerium erstelle Pläne und prüfe alle Militärbasen des Landes, um auf eine Anfrage des Heimatschutzministeriums "für die Unterbringung illegaler erwachsener Migranten" reagieren zu können.

Trump bleibt bei seiner harten Linie

Das Heimatschutzministerium, das die Aufsicht über die Grenzpolizei hat, ist für die Inhaftierung illegal ins Land kommender Migranten zuständig. Für minderjährige Migranten ist das Gesundheitsministerium zuständig. Dieses bat das Pentagon darum, für die Unterbringung von 20.000 unbegleiteten Minderjährigen zu sorgen.

Trump hatte angesichts der Empörung in der US-Öffentlichkeit am Mittwoch in einer Kehrtwende per Dekret verfügt, dass illegal ins Land gelangten Flüchtlinge nicht mehr ihre Kinder weggenommen werden sollen. Zugleich kündigte er aber an, an seiner harten Linie gegen die illegale Einwanderung festzuhalten. Illegal über die Grenze kommende Immigranten sollen weiterhin strafrechtlich verfolgt und inhaftiert werden. Haben sie Kinder bei sich, sollen diese nun zusammen mit ihnen eingesperrt werden.

nob/se (rtr, afp, time)