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Wieder ein Rüstungsflop?

21. Juli 2013

Erst das Drohnen-Debakel, jetzt offenbar Probleme bei der Zulassung des Transportflugzeugs A400M. Das Verteidigungsministerium versucht zu beschwichtigen.

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Airbus A400M (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach dem gescheiterten Projekt mit der Euro-Hawk-Drohne gebe es nun auch massive Schwierigkeiten bei der Zulassung des Truppentransporters A400M, berichtet der "Spiegel". Grund dafür seien offenbar Fehler im Kaufvertrag, der im Jahr 2003 von der rot-grünen Bundesregierung abgeschlossen wurde.

Damals habe die Regierung mit dem Hersteller Airbus Military ein neues europäisches Zulassungsverfahren für den Militärflieger vereinbart, das mit den Vorschriften der Bundeswehr kaum vereinbar sei, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf geheime Unterlagen. Das Verteidigungsministerium versuche sich deshalb mit einem Notkonstrukt zu behelfen. So habe es kürzlich beschlossen, die notwendigen Prüfungen für die Muster- und Stückzulassung an die spanische "Generaldirektion für Rüstung und Material" mit Sitz in Madrid zu delegieren.

Allerdings komme die Zulassung nicht schnell genug voran. Dies stelle den Verteidigungsminister vor Probleme, weil die ersten Serienmaschinen der A400M, bei deren Entwicklung es immer wieder massive Probleme gegeben hat, bald an die Bundeswehr ausgeliefert werden sollen. Die aber darf Flugzeuge ohne militärische Zulassung nicht einsetzen.

Das Bundesverteidigungsministerium wies Fehler im Zusammenhang mit den Verträgen zurück. Eine zeitgerechte Auslieferung der "deutschen" A400M sei "derzeit sichergestellt", erklärte ein Sprecher. Er verwies darauf, dass die zivile Musterzulassung des Basisluftfahrzeuges durch die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) bereits im März 2013 abgeschlossen worden sei. Die militärischen Komponenten würden nun zunächst durch die gemeinsame Organisation CQO geprüft, die von den beteiligten Nationen eingerichtet wurde.

Flieger mit Mehrwert

Der mit vier Propeller-Triebwerken ausgestattete Truppentransporter A400M ist ein Gemeinschaftsprojekt von Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Spanien, Luxemburg, Belgien und der Türkei. Der Mehrzweck-Militärtranporter mit 37 Tonnen Nutzlast kann gepanzerte Fahrzeuge, Hubschrauber oder schweres Räumgerät über 8700 Kilometer transportieren. Deutschland hat 53 Flugzeuge vom Typ A400M bestellt - für 9,5 Milliarden Euro.

qu/rb (dpa, afp)