"Zum Schluss müssen die Nationen gegen Gott kämpfen" | Service | DW | 19.08.2006
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"Zum Schluss müssen die Nationen gegen Gott kämpfen"

In der vergangenen Woche beschäftigten sich die User von DW-WORLD.DE mit dem Londoner Terroralarm und seinen Folgen, mit dem Papst und mit Günter Grass' spätem Bekenntnis zu seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS.

Anti-Terror-Maßnahmen

Anti-Terror-Gesetze dürfen nicht dazu führen, dass wir die Demokratie durch undemokratische Maßnahmen und die Menschenrechte durch die Vernichtung der Menschenrechte verteidigen. Das bedeutet, dem Feind den Sieg zu schenken! (Eljar Å Leere)

Von menschlichen Regierungen kann der Terrorismus nicht mehr gestoppt werden. Als einzige Möglichkeit gibt es nur noch die Möglichkeit, alle Religionen der Welt auszuschalten. (…) Zum Schluss müssen die Nationen gegen Gott kämpfen. Nur dieser kann das Unheil, wie in der Offenbarung beschrieben, abwenden. (Herbert Jörger)

Papst-Interview

Meine Enttäuschung über ihr Interview mit dem Papst hätte ich voraussehen müssen. Bei Fragen an den so genannten heiligen Vater fehlte der journalistische Nachdruck. Eines Tages werden sich Katholiken einer Vergangenheitsbewältigung unterziehen müssen. Die Frage wird dann lauten, "Glaubten Sie wirklich, dass Verhütungsmittel Aids-Epidemien auslösen?" (Detlef Karthaus)

Wie im tiefsten finsteren Mittelalter beharrt auch der jetzige Papst unbarmherzig darauf, dass nur der Glaube an einen Gott, der angeblich außerhalb dieser Welt existieren und seltsamerweise ausgerechnet menschliche Züge haben soll, Frieden bewirken kann (Reiner Moysich)

Vielen Dank für das Interview im Wortlaut, allgemein wird in der Presse doch immer verkürzt und durch fragmentarische Wiedergabe ein verzerrtes Bild der katholischen Kirche dargestellt. Ich teile als gläubiger Katholik die Ansichten des Papstes, vor allem in Bezug auf Abtreibung und Sterbehilfe. Das Grundübel unserer westlichen Gesellschaften ist eben das unerbittliche Profitstreben, das selbst vor der Würde des Einzelnen nicht halt macht. Was wir vor allem brauchen ist Nächstenliebe, also Gott wieder einen zentralen und auch persönlichen Platz in unserem Leben einräumen. (Martin Warnke)

Günter Grass und seine Waffen-SS-Mitgliedschaft

Er hätte auch Gras drüber wachsen lassen können. Sein spätes öffentliches Bekenntnis höre ich mit Respekt und Hochachtung. (Christian Erik Berkenkamp)

Das, was er immer gefordert hat, nämlich Zivilcourage, fehlt ihm am meisten. Wie kann man in einer solch schwierigen Frage derart taktieren? Die Linken halten natürlich zu ihm, aber die haben ja schon immer einen fatalen Hang zur Selbstgerechtigkeit. (Horst Eder)

Mich hat dies sehr bestürzt. Einer wie er, der alle möglichen Persönlichkeiten vor sein öffentliches Gericht gezerrt hat, entlarvt und verurteilt hat. Jetzt sitzt er selbst jahrelang im Glashaus. Ich finde das empörend. (Dr. A. Tischinger)

Warum das solange verschweigen, was für einen 16-Jährigen keine Blamage war. Das ist die Frage, die Grass nun beantworten muss. Ich kann mir leicht denken, was die Gründe dafür waren, aber es ist nicht die Aufgabe des Publikums, diese Frage zu beantworten. Das muss er jetzt selber auf eine allgemein verständliche Weise tun. Es wäre ein großer Verlust, wenn seine wichtigen moralischen Meinungen verloren gingen oder geschwächt würden. Grass ist kein Böll, war nie einer. Er war und ist immer er selbst in allen seinen Auseinandersetzungen mit der deutschen Vergangenheit. Seine Meinungen waren nicht immer links und nicht immer richtig, aber sie waren immer wichtig. Egal, was aus diesem Skandal wird, Grass bleibt ein egozentrischer, talentierter Mensch, dessen Werk immerfort ein unantastbarer Bestandteil der deutschen Literatur bleiben wird. (Robert Conard, Professor für deutsche Literatur an der University of Dayton)

Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns vor, Zuschriften zu kürzen.

  • Datum 19.08.2006
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