1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Anschlag auf Bundeswehr

16. November 2008

Eine Fülle von Anschlägen hat am Wochenende die Spannungen in Afghanistan weiter verschärft. Betroffen war auch eine Bundeswehrpatrouille in der nordafghanischen Provinz Baghlan: zwei Soldaten wurden verletzt.

https://p.dw.com/p/Fvww
Zerstörteds Militärfahrzeug (16.11.2008, Quelle: AP)
Das durch die Explosion zerstörte BundeswehrfahrzeugBild: AP

Nach Angaben der Bundeswehr wurden die Soldaten bei der Explosion eines Sprengsatzes verletzt. Der Anschlag ereignete sich am Sonntag (16.11.2008) in der Nähe der nördlich von Kabul gelegenen Provinz Baghlan, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos in Potsdam der AP. Ein Soldat wurde demnach leicht, ein anderer "schwerer verwundet". Nach Informationen von "Spiegel Online" handelt es sich möglicherweise um ein Selbstmordattentat unter Beteiligung der Taliban.

Britischer Soldat getötet

Am Samstag hat ein britischer Soldat der NATO-Truppen sein Leben verloren. Er hatte sich auf einer Patrouille in der Provinz Helmand befunden, als sein Fahrzeug über einen Sprengkörper fuhr, wie das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in London mitteilte.

Damit hat sich die Zahl der Soldaten aus Großbritannien, die beim Einsatz in Afghanistan getötet wurden, auf 125 erhöht. Erst am vergangenen Mittwoch waren zwei britische Soldaten im Süden des Landes ums Leben gekommen, als sie mit afghanischen Soldaten in der Provinz Helmand auf Patrouille waren und ebenfalls ein Sprengsatz detonierte.

US-Streitkräfte töteten 30 Aufständische

Bei Kämpfen im Süden und Osten von Afghanistan kamen nach Angaben der US-Streitkräfte vom Sonntag mindestens 40 Aufständische ums Leben, unter ihnen allein 30 in der Provinz Helmand. Auch in den Provinzen Paktia und Urusgan kam es zu blutigen Kämpfen.

Afghanistans Präsident Karsai (Archiv, Quelle: AP)
Afghanistans Präsident Karsai will Friedensgespräche mit den TalibanBild: AP

Unterdessen beschlossen die Behörden in Pakistan, aus Sicherheitsgründen den Grenzübergang nach Afghanistan für Tankfahrzeuge und Lastwagen mit Containern zu stoppen. Die Sperre werde möglicherweise schon am Montag wieder aufgehoben, sagte ein Regierungssprecher. Sollte sie länger dauern, wäre die Versorgung der NATO-Truppen und der US-Streitkräfte in Afghanistan gefährdet.

Karsai will Gespräche mit Taliban

Der afghanische Präsident Hamid Karsai bot am Sonntag dem Taliban-Führer Mullah Omar sicheres Geleit an, falls er sich zu Friedensgesprächen bereit findet. Mullah Omar hält sich seit der US-Invasion vor sieben Jahren im Untergrund auf. Es wird vermutet, dass er den Aufstand der Taliban führt. Die Taliban haben auf Appelle für Friedensverhandlungen bisher stets geantwortet, dass erst alle ausländischen Truppen das Land verlassen müssten. (mag)