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Politik

Zwei Bundeswehrsoldaten sterben in Mali

26. Juli 2017

Beim Absturz eines Kampfhubschraubers in Mali sind zwei Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen. Das teilte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen in Berlin mit.

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Mali Bundeswehr Tiger Kampfhelikopter
Ein Tiger-Kampfhubschrauber im Camp Castor in MaliBild: Imago/M. Heine

Der Sprecher der UN-Friedensmission in Mali, Ahmad Makaila, hatte den Absturz des Kampfhubschraubers vom Typ Tiger zuvor bestätigt. Demnach stürzte der Helikopter in Tabankort in der Region Gao ab. Nähere Angaben zu möglichen Todesopfern oder zu den Umständen des Absturzes machte er nicht. Zuletzt waren im September 2015 deutsche Soldaten im Auslandseinsatz in Afghanistan ums Leben gekommen.

Laut einem Sprecher des UN-Generalsekretärs in New York verunglückte die Maschine bei der Beobachtung von Kampfhandlungen am Boden ab. Rettungskräfte seien zur Unfallstelle geschickt worden. Aus UN-Kreisen in Gao in Nordmali, wo auch die Bundeswehr für die Mission Minusma der Vereinten Nationen im Einsatz ist, verlautete, dass es sich wohl um einen Unfall handele. Es gebe keinen Hinweis, dass auf den Hubschrauber "geschossen" worden sei.

"Ernsten Zwischenfall in einem Einsatzland"

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wurde von dem Unglück auf ihrer Sommerreise im oberbayerischen Pöcking unterrichtet. Ein Sprecher der Bundeswehr sprach dort zunächst von einem "ernsten Zwischenfall in einem Einsatzland". Die Aufklärung dauere noch, weshalb man sich nicht zu Details äußern könne, hieß es zunächst.

Mali Bundeswehr
Einer der ursprünglich vier in Mali stationierten Tiger-KampfhubschrauberBild: Getty Images/AFP/S. Rieussec

An der Mission Minusma beteiligen sich derzeit etwa 875 deutsche Soldaten, sie gilt als derzeit gefährlichster Einsatz der Bundeswehr. Extremisten greifen dort immer wieder UN-Friedenstruppen und malische Streitkräfte an. Im März waren im Norden Malis bei einem Hubschrauberabsturz zwei niederländische Blauhelmsoldaten ums Leben gekommen. Die Besatzung habe aus unbekannten Gründen nahe der Stadt Gao eine Notlandung versucht, dabei sei der Hubschrauber abgestürzt.

Probleme mit Kampfhubschrauber Tiger

Die Bundeswehr hatte vor dem Zwischenfall vier Tiger-Kampfhubschrauber in Mali stationiert. Von Anfang an gab dabei Bedenken wegen der Einsatzbereitschaft in der westafrikanischen Hitze. Der Inspekteur des Heeres hatte eine Ausnahmegenehmigung für den Flug unter hohen Temperaturen erteilt, bevor sie am 1. Mai einsatzbereit gemeldet wurden. Zuletzt fehlten Piloten für den Tiger. Der "Expertiseverlust" werde zunehmend zu einem "flugsicherheitsrelevanten Thema", hieß es im Juni in einem internen Bericht des Kommandos Heer, aus dem der "Spiegel" zitiert hatte. Die Piloten würden der hohen zeitlichen Belastung nicht mehr standhalten, hieß es in dem Bericht.

Die Mission Minusma soll zur Stabilisierung Malis und und zur Umsetzung eines Friedensabkommens beitragen. Sie umfasst derzeit rund 13.000 Blauhelm-Soldaten und knapp 2000 Polizisten. Erst im Januar hatte der Bundestag beschlossen, den deutschen Einsatz in Mali auszuweiten. Seit dem können sich bis zu 1000 deutsche Soldaten an dem Einsatz beteiligen, das Mandat erlaubt auch den Einsatz von Waffen.

ww/uh (afpd, dpa)