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Zwei Deutsche in Nigeria getötet

31. Dezember 2014

Zwei deutsche Ingenieure sind in Nigeria getötet worden. Die Männer wurden offenbar während eines privaten Ausflugs erschossen. Unterdessen wurde ein weiteres Massaker der Islamistengruppe Boko Haram bekannt.

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Nigeria 2012 Julius Berger Straßenbauprojekt
Bild: picture alliance/dpa/Michael Kappeler

"Wir müssen leider bestätigen, dass am vergangenen Wochenende zwei deutsche Staatsangehörige in Nigeria ums Leben gekommen sind", erklärte das Auswärtige Amt in Berlin. Nach Informationen der "Ostsee-Zeitung" handelt es sich um zwei Ingenieure der Baufirma Julius Berger, die erschossen worden seien. Die beiden aus Mecklenburg-Vorpommern stammenden Männer seien am Samstag von einem privaten Ausflug mit einem Motorrad nicht zurückgekehrt.

Einer der beiden Ingenieure sei 34 Jahre alt gewesen, der andere etwa 20 Jahre älter. Das Auswärtige Amt nannte keine Einzelheiten: "Die deutsche Botschaft in Abuja bemüht sich um Aufklärung und steht in engem Kontakt mit den nigerianischen Behörden", hieß es.

Der Korrespondent der Deutschen Welle, Uwais Abubakar Idris, sagte, vermutlich hätten die beiden Deutschen Viehdiebe überrascht als sie mit ihrem Motorrad nahe der Ortschaft Rinji unterwegs waren. Es handelt sich um eine hügelige und waldreiche Gegend im Buwari District. Die Region ist für ihre Freizeitaktivitäten bekannt.

Bereits im Oktober waren zwei deutsche Mitarbeiter von Julius Berger in Nigeria überfallen worden. Einer wurde getötet, der andere entführt und nach einer Woche wieder freigelassen. Die nigerianische Polizei hatte damals mitgeteilt, dass Lösegeld gefordert worden sei. Julius Berger ist seit Jahren in Nigeria insbesondere im Straßenbau aktiv.

Boko-Haram-Überfall auf Dorf

Unterdessen wurde bekannt, dass mutmaßliche Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram ein Dorf im Nordosten des Landes angegriffen haben. Augenzeugen berichteten von bis zu 15 Toten. Wie ein Dorfbewohner erklärte, attackierten die Angreifer zuerst Mitglieder einer Bürgerwehr, die das Dorf Kautikari im Bundesstaat Borno bewachten. Anschließend hätten sie mehrere Häuser in Brand gesteckt. Zahlreiche Dorfbewohner seien aus Angst geflohen. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte in Bornos Hauptstadt Maiduguri bestätigte den Angriff, wollte aber keine Einzelheiten nennen.

Boko Haram kämpft seit Jahren im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias mit Gewalt für einen islamischen Staat. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte, Behörden, Schulen und Kirchen tötete die sektenartige Gruppierung seit 2009 mehr als 10.000 Menschen. Kautikari liegt in der Nähe von Chibok, wo Boko-Haram-Kämpfer im April fast 300 Mädchen aus einer Schule entführten. Die meisten von ihnen werden immer noch vermisst. Die Entführung hat weltweit für Entsetzen gesorgt.

ab/haz (dw, afp, dpa)