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Jetzt ist es ein Vierkampf

10. Mai 2009

Nur noch drei Spiele und immer noch ist im Meisterschafts- und Abstiegskampf alles offen. Die halbe Liga hofft und zittert. Hamburg verliert einmal mehr gegen Bremen. Außerdem: Lebenszeichen aus Gladbach.

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Zweikampf: Bremens Naldo gegen Hamburgs Boateng (Foto: AP)
Wieder überlegen: Bremen mit Naldo (re.) gegen Hamburg mit BoatengBild: AP

Drei Spieltage vor Schluss ist das Rennen um die Meisterschaft ein Vierkampf zwischen Wolfsburg, Bayern München, Berlin und Stuttgart geworden, die alle maximal zwei Punkte trennen. Spannender könnte es kaum sein.

Verabschiedet aus dem Meisterschaftskampf hat sich der Hamburger SV. Der HSV, der lange im UEFA-, DFB-Pokal und in der Bundesliga auf drei Hochzeiten tanzte, steht plötzlich mit leeren Händen da. Die Hamburger zogen auch im vierten Aufeinandertreffen binnen 19 Tagen mit dem Nordrivalen Werder Bremen den Kürzeren und verloren nach dem Ausscheiden aus den beiden Pokalwettbewerben nun auch in der Bundesliga in Bremen 0:2. Nach den Spielen in Dortmund und Stuttgart ist es die dritte Auswärtspleite in Folge. Keeper Frank Rost war genervt: "Wir machen einfach keine Tore aus unseren Chancen. Das hat sich wie ein roter Faden durch die letzten Wochen gezogen." Jetzt droht der HSV sogar das internationale Geschäft zu verspielen, denn momentan steht die Mannschaft von Trainer Martin Jol mit fünf Zählern Rückstand bis zur Spitze nur noch auf Platz sechs.

Bremens Trainer Thomas Schaaf applaudiert (Foto: AP)
Jubiläum: Schaaf ist seit zehn Jahren Trainer in BremenBild: AP

Gomez zähmt die "Wölfe"

Tabellenführer VfL Wolfsburg hat im Bundesliga-Endspurt Nerven gezeigt. Die Wölfe kamen beim VfB Stuttgart mit 1:4 unter die Räder. Der überragende Mann des Spiels war Mario Gomez. Der Nationalstürmer erzielte alle vier Treffer für Stuttgart. In der Torjägerliste liegt er jetzt mit 23 Treffern mit dem Wolfsburger Grafite gleichauf. In der Tabelle steht Wolfsburg nur noch dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz vor dem FC Bayern München. Coach Felix Magath nimmt es gelassen: "Natürlich hatten wir uns das Spitzenspiel etwas anders vorgestellt. Die Partie fing ungünstig an und der VfB Stuttgart ist ja nicht irgendwer." Bei der zweitbesten Rückrundenmannschaft könne man auch mal verlieren, sagte Magath weiter.

Stuttgarts Mario Gomez bejubelt eines seiner vier Tore (Foto: picture-alliance)
Überragend: Gomez traf viermalBild: picture-alliance/ dpa

Stuttgart hat als Tabellenvierter jetzt nur noch zwei Zähler Rückstand auf die Spitze, die Meisterschaft ist dennoch kein Thema, sagt zumindest Trainer Markus Babbel: "Es war ein verdienter Sieg. Daran gilt es jetzt am Mittwoch anzuknüpfen, damit wir so spielen, dass uns am Ende der Saison keiner mehr überholt."

Wolfsburg noch überholen will Bayern München. Der Tabellenzweite kam bei Energie Cottbus zu einem 3:1-Erfolg und wittert weiter seine Chance, den Titel zu verteidigen. Der Sieg war das Geschenk für Interimstrainer Jupp Heynckes zu seinem 64. Geburtstag, der mit seinen Spielern zufrieden sein konnte. "Wenn man die Tabellensituation sieht, dann muss man schon sagen, dass der Sieg heute äußerst wichtig war. Ich denke, dass man wieder einen selbstbewussten FC Bayern gesehen hat."

Weiter von der Meisterschaft geträumt wird auch in Berlin. Hertha BSC rangiert in der Tabelle einen Zähler hinter dem Führungsduo aus Wolfsburg und München auf Position drei. Die Berliner feierten gegen den VfL Bochum einen 2:0-Heimsieg und lassen damit im Kampf um den ersten Meistertitel seit 78 Jahren nicht locker.

Dortmund feiert siebten Sieg in Folge

Für den Platz an der Sonne wird es nicht mehr reichen, aber das internationale Geschäft ist für Borussia Dortmund möglich. Der BVB gewann gegen den Karlsruher SC souverän mit 4:0 und feierte damit den bereits siebten Sieg in Serie. Der Lohn: Die Borussia hat Hamburg überholt und steht auf einem UEFA-Cup-Platz.

Mit einem 1:1-Unentschieden bei Hannover 96 beseitigte Eintracht Frankfurt die letzten Zweifel am Klassenverbleib, und 1899 Hoffenheim beendete mit einem 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Köln seine monatelange Durststrecke.

Gladbach verlässt den "Keller"

Mönchengladbachs Matmour und Marin im Zweikampf mit Schalkes Pander (Foto: AP)
Glücklich: Gladbachs Matmour (li.) und Marin feiern Sieg über Schalke und PanderBild: AP

Einen Schritt in Richtung Klassenerhalt ist Borussia Mönchengladbach geglückt. Die Borussia, bis dato Tabellenvorletzter, siegte glücklich durch ein Tor von Roberto Damian Colautti in letzter Minute 1:0 gegen den FC Schalke 04 und springt aus dem "Tabellenkeller". Gladbach verlässt die Abstiegsplätze und steht auf dem rettenden 15. Platz. Eine Erlösung, auch für Trainer Hans Meyer: "Schalke war in der ersten Halbzeit deutlich die bessere Mannschaft. Der ein oder andere hat wie gelähmt gewirkt. Die zweite Halbzeit war deutlich besser, deshalb war der Sieg verdient."

Nach der vierten Niederlage in Folge hat der VfL Bochum weiterhin 28 Punkte auf dem Konto. Damit steht dem Team von Trainer Marcel Koller auf Platz 14 das Wasser wieder bis zum Hals. Trotz der Niederlage in Berlin verfiel der Schweizer nicht in Panik: "Leider konnten wir nicht einen oder vielleicht sogar drei Punkte mitnehmen. Wir bleiben aber weiterhin dran. Wir haben noch drei Spiele." Nach dem 2:2-Remis gegen Bayer Leverkusen rangiert die Bielefelder Arminia mit 27 Zählern auf dem Relegationsplatz 16. Die gleiche Punktzahl weist Energie Cottbus als neuer Vorletzter auf. Schlusslicht bleibt der Karlsruher SC.

Jetzt steht eine englische Woche an. Am Dienstag (12.05.09) und Mittwoch (13.05.09) geht es mit dem 32. Spieltag bereits weiter.


Autoren: Benjamin Wüst

Redaktion: Arnulf Boettcher