Brasilien gewinnt die Copa

Vor dem Finale galt Argentinien sogar nach Meinung der meisten brasilianischen Medien und Fans als klarer Favorit für den Gewinn der Copa America in Venezuela. Die "Albiceleste" hatte alle fünf Turnierspiele gewonnen und dabei 16:3 Treffer erzielt. Brasilien dagegen hatte unter anderem gegen Mexiko (0:2) verloren und stand im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Uruguay (5:4, 2:2) mit einem Bein draußen.

Im Endspiel am Sonntag (15.7.) konnten die Argentinier ihre bisher gezeigten Leistungen aber nicht wiederholen: Der Sieg der Brasilianer war vor 45.000 Zuschauern im Stadion "Jose Pachencho Romero" auch in der Höhe verdient. Selbst ohne Kaka und Ronaldinho, die beide vor dem Turnier um "Sonderurlaub" gebeten hatten, waren die Männer im kanariengelben Trikot klar besser als die Erzrivalen.

Frühes Tor

Dabei half auch die frühe Führung: Julio Baptista kam in der 3. Minute nach langem Pass von Elano am linken Strafraumeck an den Ball und erzielte mit einem fulminanten Schuss in den rechten Torwinkel das 1:0. Die Argentinier hatten zudem beim 2:0 Pech. Abwehrroutinier Roberto Ayala grätschte in der 39. Minute in eine Flanke von Daniel Alves und lenkte den Ball ins eigene Tor. Alves machte dann mit seinem Tor zum 3:0 in der 69. Minute alles klar.

Die Brasilianer beherrschten das Spiel vor allem dank enger Deckung, früher Störung des Gegners und schneller Konter. Sturmstar Robinho auf brasilianischer Seite, sowie Spielmacher Juan Riquelme und Jungstar Lionel Messi bei den Argentiniern, konnten sich kaum in Szene setzen. Bei Brasilien glänzten dafür Julio Baptista, der jüngst von Bayer Leverkusen zum AS Rom gewechselte Abwehrmann Juan sowie Außen Daniel Alves. Die Hertha-Profis Mineiro und Gilberto zeigten wieder solide Leistungen. Der Bremer Spielmacher Diego, der eine schwache Copa spielte, wurde erst zweieinhalb Minuten vor Abpfiff eingewechselt.

"Die Antwort gegeben"

"Man hat uns unterschätzt, aber wir haben auf dem Rasen die Antwort gegeben", sagt Baptista. Der fünffache Weltmeister wiederholte in Venezuela den Triumph der letzten Copa 2004 in Peru. Damals war im Finale ebenfalls Argentinien der Gegner. Vor drei Jahren setzte sich Brasilien allerdings erst im Elfmeterschießen (4:2, 2:2) durch. Außerdem hatte Brasilien gegen Argentinien auch im Endspiel des Confederations Cup 2005 in Deutschland (4:1) die Oberhand behalten. Die Copa America wird seit 1916 ausgetragen und ist damit das älteste Kontinentalturnier der Welt. Rekordsieger bleiben mit je 14 Titeln Argentinien und Uruguay. Brasilien gewann sein 8. Turnier. (sams)