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Bundespräsident empfängt verdiente Bürger

12. Januar 2012

Bundespräsident Wulff kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach immer lauter werdenden Rücktrittsforderungen wurde auch sein Neujahrsempfang für verdiente Bürger von einigen Geladenen boykottiert.

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Bundespräsident Wulff und Kanzlerin Merkel (Foto: dapd)
Bundespräsident Wulff begrüßt Kanzlerin MerkelBild: dapd

Inmitten seiner Kredit- und Medienaffäre hat Bundespräsident Christian Wulff am Donnerstag (12.01.2012) Vertreter des öffentlichen Lebens und verdiente Bürger zum Neujahrsempfang in seinem Berliner Amtssitz Schloss Bellevue begrüßt. Den Auftakt machten der SPD-Politiker Klaus Wowereit als Regierender Bügermeister der Hauptstadt Berlin, Vertreter der Medien, der Bundeswehr, der Kirchen und der Kommunen. Zusammen mit seiner Ehefrau Bettina empfing er auch 80 Bürger aus allen Bundesländern, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Gegen Mittag folgten noch Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett.

Einige Geladene erscheinen nicht

Überschattet wurde der Empfang durch den Boykott einzelner Gäste. Der Vorsitzende der Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Michael Konken, sagte sein Erscheinen ebenso ab, wie die Vorsitzende der deutschen Sektion der Antikorruptionsorganisation Transparency International, Edda Müller. Wulffs Verhätnis zu den Medien sei "so gestört, dass sich ein Übergang zur Tagesordnung verbiete", so Konken. Müller warf dem deutschen Staatsoberhaupt vor, seine Transparenzversprechen nicht eingehalten zu haben.

Wulff weiter unter Druck

Wulff steht seit gut einem Monat wegen der Affäre um seinen Hauskredit, seiner Nähe zu Unternehmern und zuletzt auch wegen seines Umgangs mit den Medien in der Kritik. Der Bundespräsident hatte in einem Fernsehinterview am 4. Januar zugesagt, rund 400 Fragen und Antorten zu dem Kredit ins Internet zu stellen. Sein Anwalt Gernot Lehr hatte jedoch unter Berufung auf seine anwaltliche Schweigepflicht nur eine mehrseitige Zusammenfassung veröffentlicht. Danach waren Rücktrittsforderungen lauter geworden. Wulff hat jedoch mehrfach erklärt, er wolle im Amt bleiben.

gmf/re (dpa, afp, dapd, epd, kna)