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Deutsche Wirtschaft bleibt im Aufschwung

4. Dezember 2015

Die deutsche Industrie hat im Oktober endlich wieder mehr Aufträge bekommen. Zuvor ging die Zahl der Aufträge dreimal in Folge zurück. Die Bundesbank traut der Wirtschaft für 2016 und 2017 solide Wachstumsraten zu.

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Deutschland Wirtschaft Symbolbild Wachstum Konjunktur Eurozone
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

Die Aufträge nahmen vor allem wegen der starken Nachfrage aus den Euro-Ländern um 1,8 Prozent zum Vormonat zu, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet. Zudem fiel der Rückgang im September mit 0,7 Prozent (bisher: minus 1,7) Prozent deutlich kleiner aus als zunächst angenommen.

Das Auslandsgeschäft wuchs im Oktober um 1,8 Prozent. "Insbesondere die Nachfrage aus dem Euroraum zieht merklich an", erklärte das Ministerium. Die Bestellungen von dort legten um 2,4 Prozent zu, die aus dem Rest der Welt um 1,4 Prozent. Die Nachfrage aus dem Inland wuchs um 1,7 Prozent. "Der Anteil an Großaufträgen war für einen Oktober unterdurchschnittlich", betonte das Ministerium.

Die Aufträge für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen erhöhten sich um 2,7 Prozent, die für Konsumgüter um 3,8 Prozent. Die Nachfrage nach Vorleistungen wie Chemikalien zog dagegen nur um 0,1 Prozent an.

Bundesbank traut der Wirtschaft mehr zu

Die Bundesbank erwartet für das zu Ende gehende Jahr weiter ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent, das 2016 auf 1,8 Prozent steigen und 2017 wieder bei 1,7 Prozent liegen soll. "Treibende Faktoren sind hierbei die günstige Arbeitsmarktlage und die kräftigen Zuwächse der realen verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann. Das Auslandsgeschäft leide hingegen unter einer schwachen Nachfrage aus den Schwellenländern. So könnten die deutsche Exporte nach China in diesem Jahr erstmals seit 1997 sinken.

Auch die Wirtschaft selbst ist vorsichtig: "Gut laufen vorerst nur die Bestellungen aus anderen Euro-Staaten" sagte Dirk Schlotböller vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag. "Die aus Nicht-Euro-Ländern liegen hingegen immer noch mehr als zehn Prozent niedriger als im Juni." Und das, obwohl der billige Euro deutsche Waren dort günstiger macht. Ökonomen rechnen auch künftig mit Impulsen aus der Euro-Zone. "Die schuldengeplagten Länder des Währungsraumes vollziehen eine erfreuliche wirtschaftliche Aufholjagd, was auch der deutschen Wirtschaft zugutekommt", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel.

zdh/hb/wen (dpa, rtr)