Die Hauptstadtfrage - Konrad Adenauer mit dem Ergebnis des Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Frankfurt und Bonn am 03.11.49 | Meilensteine | DW | 16.02.2009
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Meilensteine

Die Hauptstadtfrage - Konrad Adenauer mit dem Ergebnis des Kopf-an-Kopf-Rennens zwischen Frankfurt und Bonn am 03.11.49

"Ich bitte jedes Zeichen des Mißfalls und des Beifalls zu unterlassen" - Konrad Adenauer ahnt die Reaktionen auf das Abstimmungsergebnis

Blick auf die Renaissance-Fassade des Zoologischen Museums Alexander König in Bonn. In dem im Zweiten Weltkrieg erhalten gebliebenen Bau fand die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates am 01.09.48 statt

Blick auf die Renaissance-Fassade des Zoologischen Museums Alexander König in Bonn. In dem im Zweiten Weltkrieg erhalten gebliebenen Bau fand die Eröffnungssitzung des Parlamentarischen Rates am 01.09.48 statt

Deutschland benötigte bis zur Wiedervereinigung eine neue Hauptstadt – das verdeutlichte die Blockade Berlins durch die Sowjetunion vom Juni 1948, die auf die Währungsreform in den Westsektoren der Stadt folgte. Von vier Kandidaten gelangten nur zwei in die Endauswahl: das von der SPD favorisierte Frankfurt und das von der britischen Besatzungsmacht unterstützte Bonn, für das sich auch die meisten CDU/CSU-Abgeordneten und schließlich auch Konrad Adenauer aussprachen. Der Bundeskanzler war zunächst von dieser Idee gar nicht so begeistert. Hermann Wandersleb, an diesen Ereignissen unmittelbar beteiligter Zeitgenosse, zitiert Adenauer mit den Worten: „Warum wollen Se denn de Bundeshauptstadt unbedingt auf der linken Rheinseite haben, wo ich doch bei Nacht und Nebel mit der Fähre nicht ´rüber kann. Soll denn dann die SPD alleine rejiren?“ Zu diesem Zeitpunkt war nämlich die Bonner Rheinbrücke noch völlig zerstört und der Kanzler wohnte auf der rechten Rheinseite.

60.000 Quadratmeter Büroraum nötig

Doch es gab auch noch andere Probleme, die es für die Bewerberin Bonn zu lösen galt. Denn, nach ersten Schätzungen würde man mit ca. 5600 Bediensteten der Bundesregierung rechnen müssen, für die etwa 60.000 Quadratmeter Büroraum benötigt würden. Eine logistische Meisterleistung musste innerhalb kurzer Zeit vollbracht werden, um den Mitbewerberstädten Frankfurt, Kassel und Stuttgart entgegen treten zu können. Schließlich nahm Anfang des Jahres 1949 ein eigens dafür eingerichteter Ausschuss seine Arbeit auf und empfahl zur Endabstimmung zwei Bewerber: Frankfurt am Main und Bonn. Nach geheimer Abstimmung kurz vor Mitternacht des 10.5.49 wurde die Stadt am Rhein mit 33 zu 29 Stimmen zum "vorläufigen Sitz der Bundesorgane". Eine knappe Mehrheit also, die sich bei der offiziellen Abstimmung im Deutschen Bundestag wiederholte, wie dieses historische Statement Konrad Adenauers mit der Bekanntgabe des Ergebnisses vom 3. November 1949 zeigt.

Michelle Kottemann / Andreas Zemke

Redaktion: Diana Redlich

Audio und Video zum Thema

  • Datum 16.02.2009
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/GgJ3
  • Datum 16.02.2009
  • Drucken Seite drucken
  • Permalink https://p.dw.com/p/GgJ3