"Die Nachrichten aus Griechenland machen mich todunglücklich" | Service | DW | 12.12.2008
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"Die Nachrichten aus Griechenland machen mich todunglücklich"

Die sozialen Unruhen und Ausschreitungen in Griechenland sind auch Thema in den Leser-Mails an DW-WORLD. Weitere Themen: der sinkende Ölpreis, 60 Jahre Menschenrechtserklärung und die Pendlerpauschale.

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Unruhen in Griechenland: Neuwahlen sind nötig

Die Nachrichten aus Griechenland, die mich während der letzten Tag erreichen, machen mich todunglücklich. Die derzeitige Regierung ist wohl nicht mehr in der Lage, dieses Chaos wieder in Ordnung zu bringen. Die Polizei hat wohl überschnell gehandelt, so dass es zum Tod des einen Jungen kam. Die breite Masse hat sich gegen die Regierung ziemlich stark gewehrt und damit große Unruhe in dem Land geschaffen. Um diesen Volksstreit wieder einzudämmen, ist es am besten, wenn die derzeitige Regierung sich selbst auflöst und Neuwahlen bestimmt. Nur hierdurch kann dann wieder Ordnung in den Staat gebracht werden.

Herbert Jörger

Proteste ausser Kontrolle. Es könnte auch nicht mehr allzu lange gut gehen, bis dieses Buschfeuer sich auch in Europa ausbreitet. Denn die Unzufriedenheit existiert nicht nur in Griechenland. In der Zeit dieser Krise, die nicht nur die Bankenwelt, sondern auch die Wirtschaft und die allgemeine Unsicherheit beim größeren Teil der Bevölkerungen ausmacht, bietet meist ein kleiner Funke wie in Athen einen Anlass, der Wut freien Lauf zu lassen. Ich finde der Bogen ist jetzt schon überzogen, und dem wird bei den Regierungen zu wenig Bedeutung beigemessen. Die Zeiten sind kritisch.

Walter Krauer

Der Ölpreis ist rapide gesunken

Ein "gerechter Preis", so Saudi-Arabiens König Abdullah, liege bei 75 Dollar, berichten Sie. – Hallo, ich kann dazu nur sagen: War es denn fair vorher um die 150 Doller zu kassieren. Da hat sich doch auch jeder gefreut. Nun geht es mal vorläufig in die andere Richtung. Aber wenn wir über 75 Doller sind, dann wird uns wieder klar und deutlich erzählt, dass es normal sei. Schließlich wird das Öl ja weniger. Das ist alles nicht nachvollziehbar. Alles nur Spekulation. Diese Spekulation hat uns gerade wieder einmal in eine Krise gestürzt.

Mario

Frankreichs Konjunkturprogramm

Ich denke, dass der französische Präsident und der englische Premier ein leichtes Reden haben, von Deutschland mehr Aktion zu fordern. Ich finde gut, dass die Kanzlerin den französischen Aktionismus (erst mal) nicht mitmacht. Der Staat ist nicht dazu da, die Fehler unserer "Wirtschaftskapitäne" durch milliardenschwere Programme auszubügeln. Gewinne werden um die ganze Welt verschickt, und wenn es schief geht, schreit alles nach Angela. Man wird sehen, welche Reaktion die richtige ist (und ob Frau Merkel noch lange standhalten kann).

Raymund Annen

60 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Unsere Regierenden feiern heute mit stolz geschwellter Brust das 60-jährige Bestehen der Menschenrechtscharta. Keine Frage, dass diese Erklärung eine gute Sache ist. Doch wieso ist es, trotz dieser Erklärung, die von fast allen Staatsregierungen unterzeichnet worden ist, immer noch möglich, dass dieselben Regierungen die Rechte der Menschen immer noch missachten? Wieso ist es möglich, dass hierzulande ein Arbeitnehmer, der nach 30 Jahren Schufterei arbeitslos wird, die Früchte seiner Arbeit, die er sich jahrzehntelang vom Munde abgespart hat, bis auf lächerliche 8000 Euro verbrauchen muss, um erst dann ein menschenunwürdig niedriges ALG II beziehen zu dürfen? Wieso hält die US-Regierung seit sieben Jahren hunderte Menschen in Guantanamo gefangen. Einfach nur so auf Verdacht, ohne Rechtsbeistand und Urteil? Wieso protestieren unsere Regierenden nicht dagegen, dass in Russland Menschen, die sich regimekritisch äußerten, aufgrund fragwürdiger Gerichtsprozesse jahrelang eingesperrt und kritische Journalisten auf offener Straße ermordet werden? Wieso gibt es keinen Wirtschaftsboykot gegen China, wo tausende Regimekritiker verhaftet, gefoltert und ermordet werden? Nur, damit VW, Daimler Benz, AEG und Siemens dort weiterhin ungestört ihre Millionengeschäfte tätigen können? Wieso greifen keine UN-Truppen in Darfur oder im Kongo ein, wo Hunderttausende vertrieben, vergewaltigt oder ermordet werden? Nachdenkliche Grüße,

Wolfgang H. Zerulla

Kürzung der Pendlerpauschale ist verfassungswidrig

Wie auch immer die neue Regelung aussehen wird, sie wird mit Sicherheit nicht von Respekt für uns Arbeitnehmer - die mit ihrem Steuern immerhin diesen Staatshaushalt zum größten Teil finanzieren - zeugen. Leider vergessen die von uns gewählten Volksvertreter, dass wir jedes Jahr eine nicht unerhebliche Summe dafür aufwenden, dass wir unsere Arbeitsstätten aufsuchen, um das Geld zu verdienen, von dem die Steuern bezahlt werden. Die Anrechenbarkeit dieser Aufwendung berichtigt lediglich die Lohnsteuer, die nämlich von unserem Bruttoeinkommen (= Umsatz) gerechnet wird, welches uns aber durch die Aufwendugen nicht in dieser Höhe zur Verfügung steht. Faktisch ist unser EINKOMMEN niedriger und die Lohnsteuer ist eben nur auf die Einkünfte zu rechnen, nicht aber auf den Umsatz.

Gabriele Falk