"Ein bisschen schwanger gibt es nicht" | Service | DW | 07.09.2007
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Service

"Ein bisschen schwanger gibt es nicht"

Auch in dieser Woche beschäftigten sich die DW-User mit einer Fülle von Themen: Die koreanischen Geiseln, der Tod Pavarottis, Nazi-Videos und deutsche Konvertiten - ein Querschnitt.

Seoul und die koreanische Geiseln

Seoul hat hier denselben Fehler gemacht, wie die damalige Bundesregierung bei der Entführung des CDU-Politikers Lorenz – sie hat verhandelt und nachgegeben. Das führte dann ja bekanntlich zur Schleyer-Entführung. Auch unsere jetzige Bundesregierung macht das ja vermutlich regelmäßig, wenn auch nicht offiziell und nicht ganz so spektakulär, weil sie "nur" zahlt und keine politischen Wünsche erfüllt. Letztlich macht das aber den Nutzen einer Entführung für die jeweiligen Täter genauso berechenbar und motiviert deshalb zu weiterem Kidnapping. Trotz aller gegenteiligen Bekundungen spielt also auch die Bundesregierung das Spiel der Entführer mit und vergisst dabei die alte Weisheit, dass es "ein bisschen schwanger" nicht gibt. Einzig Helmut Schmidt hat in vergleichbarer Situation einmal konsequent gehandelt, als er bei der Entführung der Landshut nicht nachgab – und damit war der Spuk dann auch zu Ende.

Martin Flemming, Deutschland

Online-Durchsuchungen

Wir leben in Zeiten extremen Umbruchs und extemer Unsicherheiten. Wenn Herr Schäuble, in der Funktion des Innenministers, dieses Gesetz wahrlich aus seinem Fundament herauszusprengen beabsichtigt, dann schreit dies zum Himmel! Kein Aggressor käme doch im Traum auf die Idee, terroristische Aktivitäten auf dem heimischen Rechner zu planen, wenn ihm hierbei tausende anderer Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Für wie dumm werden wir eigentlich verkauft, wenn jedem einzelnen Bürger, plötzlich völlig legal, ein trojanisches Pferd untergejubelt wird? Wo bitte ist denn hier die Grenze zu ziehen? Herr Schäuble sollte sich gründlichst überlegen, ob er wirklich bereit ist, den Ast auf dem er sich befindet, absägen zu lassen. Wie schnell er selber Opfer durch den Einsatz eines trojanischen Pferdes werden könnte, wurde ja erst kürzlich bewiesen. Dem Zauberlehrling würde, anders als in der Literatur beschrieben, dann nicht mehr so schnell geholfen - frei nach Goethe: "Ach herrjeh, oh Herr und Meister, meine Not ist groß, und die ich rief, die vielen Geister, werd’ ich nun nicht los" Und wir alle wären die Leidtragenden.

Carl Kohrs, Deutschland

Mit der routinemäßigen Online-Durchsuchung wären Privatsphäre und Bürgerrechte ausgeschaltet. Der Missbrauch der ausgespähten Daten durch Mitarbeiter der Behörden ist dann nur noch eine Frage der Zeit (ich denke hier z.B. an das Online-Banking). Ich hoffe, die Hersteller von Antiviren- und Firewall-Software werden mich vor solchen Übergriffen in meine Privatsphäre schützen. Schließlich zahle ich Geld für für diese Programme.

Lothar Bendig

Deutsche Konvertiten

Arme gewordene Muslime! Dass man sie "Konvertiten" nennt, zeigt schon, wie man sie bewertet. Natürlich ist das Wort lateinisch und heißt "Umgedrehter". Das hatte immer negative Bedeutung und wurde früher ausschließlich für Juden benutzt, die zum Christentum übertraten. Ein "Konvertit" ist ein Unzuverlässiger. Wehe man wählt sich seine Religion, anstatt bei der ererbten zu bleiben. Wehe man sucht sich in einem komplizierten Prozess etwas Einfacheres als die Lehre von Trinität, Transsubstiation, Auferstehung, Stellvertretung oder Erlösung durch jemanden, der vor 2000 Jahren gestorben ist. Arme Muslim gewordene! Jede religiöse Kultur hat ihre Extremisten und ihre Gewalt. Die christliche hat in ihrer Geschichte dafür Beweise genug geliefert. Ich lebe nicht in Deutschland, sehe nur deutsches Fernsehen. Das lieferte genug Anschauung für moderate, moderne, gebildete deutsche Muslime unter den offensichtlich übergetretenen Repräsentanten. Seien Sie froh, dass Sie sie haben und verfolgen Sie sie nicht. Wenn Deutsche Terroristen werden, verfolgt man auch nicht alle Deutschen.

Yael Lavi, Israel

Hayrünnisa Güls Kopftuch

Meines Erachtens sollte die First Lady der modernen weltoffenen Türkei das Tuch nur um die Schultern tragen. Meine Argumente sind folgende: Das Kopftuch symbolisiert Misstrauen den Männern gegenüber. Es unterstellt der männlichen Libido Mangel an Selbstkontrolle, Mangel an Kultur und an Augendisziplin. Es zeugt auch von ein bisschen kindlichem Besitzerstolz der Männer, die die "Frau" sozusagen als ihr "bestes Stück" verhüllt zur Schau stellen. Die Frau ist aber kein Stück, sie ist ein Mensch, ein dem Mann an Würde in nichts nachstehendes Menschenkind. Das menschliche Gesicht symbolisiert gemäß dem Koran Gottes Größe und Gottes Gnade. Auch ein Frauengesicht ist ein Menschengesicht. Das Kopftuch symbolisiert auch mangelndes Selbstvertrauen der Frau, Angst vor Ihrer weiblichen Spezifizität, Angst vor Gewalt, Angst vor Missbrauch und Respektlosigkeit. Das Kopftuch symbolisiert außerdem mangelndes Vertrauen in Gott und seine Leitung der menschlichen Intelligenz. Ich glaube aber, dass der Allerhöchste seinen Kindern stets gute Ideen einflösst, wenn sie sich nur wirklich auf ihn stützen wollten! Insofern symbolisiert das Kopftuch in meinen Augen auch mangelndes Vertrauen in die weibliche Intelligenz. Jedoch ist ebenso wenig Vertrauen in einen unwissenden Mann wie in eine unwissende Frau. Daher bedarf es der Schulerziehung und -bildung und ihrer internationalen gemeinsamen Entwicklung. Die europäischen und orientalischen Schulbeauftragten müssen dringend besser zusammenarbeiten.

Suzanne Glaner, Frankreich

Rechtsradikale Videos auf youtube

Seit sich die Berichterstattung über rechtsradikale Videos auf Youtube häuft, habe ich jeden Tag nach der Anzahl von "Landser" Videos geschaut. Diese Anzahl bewegt sich immer zwischen 467 und 480 Videos, was eine erschreckende Zahl ist. Ich bin gespannt, wann und ob sich diese Tatsache ändert. Die rechtliche Lage weltweit ist ja schwierig, aber da Youtube/Google eine Firma ist, welche selbst entscheiden darf, was für Videos hochgeladen werden, ist es eine wirkliche Sauerei was hier geschieht.

Wolfgang Hroch

Ich bin entsetzt und wütend, dass Google bis heute seinen Beteuerungen, rechtsradikale Videos auf youtube entfernen zu wollen, nicht nachgekommen ist. Musikvideos der Gruppe Landser dürfen z.B. nicht frei zugänglich sein.

Mario Somrei

Tod von Luciano Pavarotti

Ich schäme mich nicht, Ihnen mitzuteilen, dass ich den Tod von Luciano Pavarotti beweine, aber ich denke, dass ich nicht die einzige bin. Die schönste Stimme der Welt neben die der Maria Callas ist uns durch unsere heutige Technik für "ewig" erhalten geblieben. Und ich hoffe, dass der italienische Staat vornehm genug ist, einen Staattrauertag anzumelden.

Christel von Husen, Schweiz

Natürlich wird Luciano Pavarottis Tod die Musikwelt verändern, und zwar ganz negativ. Sein Tod ist ein enormer Verlust für die Musik. Möge er in Frieden ruhen.

Thomas Hofer, USA

  • Datum 07.09.2007
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