1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

EM-Gold für Betty Heidler in Barcelona

31. Juli 2010

Am vierten Tag der Leichtathletik-EM durften sich die Deutschen über vier Medaillen freuen. Gold ging an Betty Heidler im Hammerwurf, Silber und Bronze holten sich die Stabhochsprungfrauen. Silber gab es über 1500 Meter.

https://p.dw.com/p/OYfg
Deutschlands Hammerwerferin Betty Heidler (Foto: AP)
Bild: AP
Betty Heidler beißt in ihre Silbermedaille bei der WM 2009 in Berlin (Foto: AP)
Bei der WM 2009 in Berlin reichte es schon für SilberBild: AP

Nach dem goldenen Befreiungsschlag durch Europas neue Sprintkönigin Verena Sailer und Speer-Überraschung Linda Stahl sind die deutschen Leichtathleten weiter erfolgreich auf Medaillenjagd. Am vierten Tag der Leichtathletik-EM von Barcelona gewann Betty Heidler Hammerwurf-Gold, Silke Spiegelburg Silber und Lisa Ryzih Bronze im Stabhochsprung. Carsten Schlangen holte Silber über 1500 Meter.

Heidler ließ sich von 25.000 Zuschauern in der Olympiaarena für das zweite Gold ihrer Karriere feiern. "Auf diesen Sieg hatte ich spekuliert", meinte die 26-Jährige. Silber gewann Russlands Ex-Weltrekordlerin Tatjana Lysenko, Bronze Polens Weltmeisterin und Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk. Es war nicht die erste Medaille für die Berlinerin. Bereits 2007 gewann sie WM-Gold in Osaka und bei der Heim-WM 2009 in Berlin Silber. Damals wurde sie nur durch den Weltrekordwurf von Anita Wlodarczyk (77,96 m) bezwungen. Doch Heidler hat auch ihre Pleiten erlebt. 2008 bei Olympia in Peking versagten ihre Nerven, als Neunte verpasste sie das große Finale. Doch seitdem scheint die Psyche der Bundespolizistin enorm gefestigt. Die deutsche Rekordlerin (77,12) startet für die LG Frankfurt, dort in der Mainmetropole studiert sie "nebenbei" auch noch Jura. Vielseitig ist Heidler auch, was ihre Hobbies angeht: "Lesen, reiten, viel schlafen, einkaufen gehen, viel Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen", heißt es auf ihrer Homepage.

Gold und Silber im Stabhochsprung

Deutschlands Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (Foto: AP)
Kopfüber zu SilberBild: AP

Die Leverkusenerin Silke Spiegelburg gewann mit 4,65 Meter Silber im Stabhochsprung, und die erst 21-jährige U23-Europameisterin Lisa Ryzih eroberte mit persönlicher Bestleistung von 4,65 Meter überraschend Bronze. Gold holte wie bei der WM 2003 die 30-jährige Russin Swetlana Feofanowa. Nur Elfte wurde Europas Saisonbeste Carolin Hingst aus Mainz.

"Es wurde Zeit, dass diese erste Medaille kam. Ich hätte sie gern schon letztes Jahr in Berlin gewonnen", meinte Spiegelburg, die Tränen vergossen hatte, als sie bei der Heim-WM in Berlin auf Platz vier landete.

Silber für Carsten Schlangen

Der Berliner Carsten Schlangen hat den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert und völlig überraschend EM-Silber über 1500 Meter gewonnen. Der 29-Jährige musste sich nach einem taktisch klugen Rennen in 3:43,52 Minuten nur dem spanischen Sieger Arturo Casado geschlagen geben, der 3:42,74 lief. Im Fotofinish verwies Schlangen den zweiten Spanier Manuel Olmedo (3:43,54) auf Rang drei.

Star des Tages war Frankreichs neuer Held Christophe Lemaitre, der zwei Tage nach seinem 100-Meter-Triumph nach großer Aufholjagd in 20,37 Sekunden als achter Europäer der Geschichte das Double schaffte. Die WM-Zweite Jennifer Oeser hat im Siebenkampf eine Medaille im Visier. Nach vier Disziplinen liegt die 26-Jährige mit 3841 Punkten auf dem dritten Platz. Weltmeisterin Jessica Ennis aus Großbritannien führt die Gesamtwertung mit 4080 Punkten vor Olympiasiegerin Natalia Dobrinskaja (Ukraine/3970) an.

Autor: Arnulf Boettcher

Redaktion: Ursula Kissel