Bonn – Entwicklungspolitik werde Teil einer "Außenpolitik aus einem Guss", so Gudrun Kopp, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, am 8. 12. in der DW.
Gudrun Kopp während der Diskussion im DW-Funkhaus
Die KfW-Entwicklungsbank und die DW hatten zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Vor rund 170 Gästen ging es um die Zukunft deutscher Entwicklungspolitik.
Bärbel Kofler
Mit Gudrun Kopp, MdB, diskutierten Bärbel Kofler, stellvertretende entwicklungspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, sowie Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, und Dirk Messner, Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE). Die Moderation hatte Hao Gui von der Asien-Redaktion der Deutschen Welle
Armutsbekämpfung
Die Chance für eine kohärente Politik böte sich durch die enge Zusammenarbeit zwischen den von Liberalen geführten Ministerien, so Gudrun Kopp weiter. Dies werde auch durch Umstrukturierungen umgesetzt. „Wir wollen letztlich auch mehr Akzeptanz im eigenen Land. Das sind neue Töne, aber es sind wichtige.“ Die Zeichen stünden gut, die Bedeutung von Entwicklungspolitik bei der Lösung globaler Fragen noch deutlicher herauszustellen.
Wolfgang Jamann
Wenn es um Kohärenz gehe, solle es um Armutsbekämpfung und nicht um außenpolitische Ziele gehen, betonte Wolfgang Jamann. Er würde es gegrüßen, wenn es der neuen Leitung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gelänge, Themen der Entwicklungs- und Schwellenländer stärker im Inland zu platzieren.
Strukturen aufbauen
Barbel Köfler hob hervor, dass Entwicklungspolitik immer Strukturpolitik sei. Es gelte, Strukturen in den Ländern für die Länder passgenau aufzubauen. Man müsse sich auf Augenhöhe begegnen, es dürfe in den Ländern nicht der Eindruck entstehen, es gehe „am Ende eben doch nur um die Vorteile für die eigene Wirtschaft“.
Dirk Messner
Dirk Messner sagte, die Wirksamkeit müsse in der Entwicklungspolitik eine größere Rolle spielen. Man dürfe Geld nicht einfach „abfließen lassen“. Er forderte dazu auf, den Blick noch stärker auf das Zusammenspiel von Handels-, Klima- und Entwicklungspolitik zu lenken. Er wünsche sich für die deutsche Entwicklungspolitik, dass sie innerhalb Europas und auch bei der Weltbank eine wichtigere Rolle spiele.
Martina Bertram