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Erste Schweinegrippe-Tote in Deutschland

8. Oktober 2009

In Deutschland hat es den ersten nachgewiesenen Todesfall durch das Schweinegrippe-Virus H1N1 gegeben. Das hätten umfangreiche medizinische Tests ergeben, teilte das Universitäts-Klinikum in Essen mit.

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Schweinegrippe-Virus (Foto: dpa)
Schweinegrippe-VirusBild: dpa

Umfangreiche Tests hätten zu dem Ergebnis geführt, dass die 36-Jährige zweifelsfrei an dem Virus gestorben sei, teilten die Ärzte am Donnerstag (08.10.2009) mit. Die Frau war bereits am 25. September an Lungen- und Multiorganversagen gestorben. Das H1N1-Virus habe dabei jedoch "Tür und Tor" für die anderen Bakterien geöffnet, hieß es. Die Experten hatten neben dem Schweinegrippe-Virus bei der übergewichtigen Risikopatientin mehrere resistente Bakterien festgestellt.

Todesfall auch in München

Am Mittwoch hatte das Städtische Klinikum in München bekanntgegeben, dass ein fünf Jahre alter Junge, der sich auch mit dem Virus angesteckt habe, gestorben sei. Die Infektion mit dem Virus H1N1 sei aber nicht die Todesursache bei dem Kind gewesen, hieß es. Der Junge sei aus medizinischen Gründen im Klinikum Schwabing bis zu seinem Tod am Dienstagmorgen isoliert untergebracht gewesen. Bereits vor der Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus sei der Junge schwer krank gewesen.

Impfungen beginnen Ende Oktober

In Deutschland soll am 26. Oktober mit Massenimpfungen gegen die Schweinegrippe begonnen werden. Vorrangig sollen Risikogruppen und Beschäftigte von Gesundheits- und Sicherheitsdiensten immunisiert werden. Die EU-Kommission hatte am Dienstag die Mittel von Novartis und Glaxo in der Europäischen Union zugelassen. Für die Impfungen hatten die Bundesländer 50 Millionen Dosen bestellt. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts haben sich in Deutschland seit Ende April mehr als 21.000 Menschen mit dem neuen H1N1-Erreger infiziert. Die Krankheit sei in den meisten Fällen eher mild verlaufen. Experten schließen aber eine zweite, heftigere Krankheitswelle im Herbst nicht aus.

Autor: Martin Muno (dpa, ap)
Redaktion: Thomas Grimmer