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EU-Militärausbilder für Mali

10. Dezember 2012

Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas bereitet einen Militäreinsatz vor, um die Islamisten aus dem Norden Malis zu vertreiben. Die EU will dies mit dem Einsatz von Militärausbildern unterstützen.

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Soldaten marschieren in Mali (Foto: Habibou Kouyate/AFP/GettyImages)
Bild: Habibou Kouyate/AFP/GettyImages

Die EU hat einen weiteren Schritt zu einer Militärmission in Mali gemacht: Die Außenminister billigten in Brüssel das sogenannte Kriseneinsatzkonzept. Die EU-Länder waren sich einig, die unter Druck geratenen Regierungstruppen mit Militärausbildern zu unterstützen. Damit soll ihnen geholfen werden, ihren Kampf gegen die Rebellen im Norden des westafrikanischen Landes erfolgreich zu führen und für Sicherheit zu sorgen.

Beginn Anfang 2013?

Insgesamt sind zwischen 200 und 250 Ausbilder geplant. Auch Deutschland hat eine Beteiligung in Aussicht gestellt. Wann genau der Einsatz startet, wurde aber noch nicht festgelegt. Laut Diplomaten wird mit dem Beginn im ersten Quartal nächsten Jahres gerechnet.

Das Hauptquartier des Einsatzes will die EU in der malischen Hauptstadt Bamako einrichten, die nicht in der kritischen Zone im Norden Malis liegt. Die Ausbildung soll in einem Trainingszentrum nordöstlich von Bamako stattfinden.

Auf Bitten Malis hat die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas einen Militäreinsatz mit bis zu 5000 Soldaten geplant. Die EU will dies nun unterstützen, sich aber nicht an einer Militärintervention beteiligen.

Chaos und Flüchtlinge

Mali ist nach einem Putsch im März ins politische Chaos gestürzt und inzwischen faktisch gespalten. Im Norden des Landes vertrieben säkulare Tuareg-Kämpfer und islamistische, mit der Terrororganisation Al-Kaida verbundene Gruppen die regulären Streitkräfte und übernahmen dort die Kontrolle. Dann setzten sich innerhalb der Aufständischen die Islamisten durch und vertrieben die Tuareg aus allen größeren Orten. Sie führten dort das islamische Recht der Scharia ein.

Die Unruhen in Mali haben nach UN-Angaben fast 350.000 Menschen zu Flüchtlingen gemacht. Etwa 200.000 von ihnen seien innerhalb des Landes vertrieben worden, sagte Flüchtlingskommissar António Guterres im UN-Sicherheitsrat. Noch einmal mehr als 140.000 hätten in Nachbarländern Schutz gesucht.

hp/wl (dpa, dapd, afp)