"Geben wir ihm eine Chance, ein guter Papst zu sein" | Service | DW | 20.04.2005
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"Geben wir ihm eine Chance, ein guter Papst zu sein"

Joseph Kardinal Ratzinger ist zum neuen Papst gewählt worden. Lesen Sie, was die Leser von DW-WORLD dazu denken.

Eine große Hoffnung in bewegten Zeiten?

Wertewandel, stürzende Weltmachten, neue Wirtschaftsmächte - wie wichtig ist dann ein ruhender Pol des Glaubens. Und dies wurde von den vielen Gläubigen erkannt, die in großer Zahl nach Rom strömten. Hier geht es nicht um Personenkult - hier geht es um tiefgehende Veränderungen, die den Menschen Angst machen - und um jemanden, der ihnen beisteht. (Andreas Fassl)

Ich kann gar nicht sagen wie ich mich darüber freue, dass ein Bayer zum neuen Papst gewählt wurde. Für mich war er immer der Favorit. Ich wünsche ihm Gottes reichsten Segen, dass er die Kirche mit Gottes Hilfe gut durch in das 21. Jahrhundert führen möge! Er sollte auch die Kirche mehr dezentralisieren! Alle Christen sollten für ihn beten! (Werner Schuler)

Der Leibhaftige hat den Thron der katholischen Kirche bestiegen. Seine Eisigkeit - Josef R. - der Antichrist. Dunkelheit senkt sich über den Erdkreis. Es ist beschämend. (Ronald N.)

Als Benedikt XVI. zum ersten Mal erschien, da habe ich wirklich etwas Neues - ja gar Unerwartetes - empfunden. Ich habe mich zum ersten Mal in meinem Leben als Gotteskind gefühlt. Und die Tatsache, dass der neue Hauptvater der Katholischen Kirche ein Deutscher ist, bedeutet für die belgische Deutschlehrerin, die ich bin, ein lang ersehntes Zeichen der wahren und tiefen Versöhnung. (Françoise Houdart)

Papstwahl und Enttäuschung

Ich verstehe die "Enttäuschung" einiger Theologen in Lateinamerika und die notorisch überkritische Haltung in Deutschland nicht. Auch zu Beginn des Pontifikates von Johannes Paul II. gab es ähnliche Befürchtungen wegen seines "konservativen" Charakters. Und? Er hat trotzdem ein beeindruckendes Pontifikat gelebt. Der Stellvertreter Christi muss schließlich den Glauben bewahren, also "konservativ" sein. Wenn Benedikt XVI. wirklich eine Rechristinaisierung Europas anstrebt, ist es gut - denn diese tut Not. Er wird den Rest der ihm anvertrauten Gemeinschaft nicht vergessen. Geben wir ihm eine Chance, ein guter Papst zu sein. Er wird es werden! Wir können ihn unterstützen, wie er selbst gebeten hat, durch Gebet. Das braucht er jetzt und keine Vorvorurteilung und Aburteilung bzw. ein Nachruf auf sein Pontifikat ehe es begonnen hat. Ich freue mich auf Papst Benedikt XVI. (Michael Holthaus)

Habetis papam. Ich kann die Enttäuschung vieler Katholiken verstehen, die sich eine Kirche wünschen, der Menschen wichtiger als Dogmen sind. Andererseits wundert es mich, dass diese Katholiken sich so geduldig an den Strukturen einer Religionsbehörde wund reiben. Sie scheinen zu glauben, dass der einzige Weg zu ihrem Gott durch den Vatikan führt. Priesterehe, Frauenordination - das alles gibt es längst: bei den Altkatholiken. Aber das sture Festhalten an einer Religionsbehörde bestärkt mich in meiner Vermutung, dass diese nur eine Fassade ist, hinter der kein Gott wohnt. Davor haben viele Katholiken Angst. Sonst wäre die Fassade nicht so wichtig. Ich wünsche mir eine Welt ohne behördliche Fassaden und Religionsfunktionäre, in der Menschen sich spirituell entfalten können, ohne sich unterwerfen zu müssen. Auch Atheisten dürfen fromme Wünsche haben J (Peter Maas)

Ich denke, dass die Wahl von Ratzinger eine sehr kluge und weitsichtige Entscheidung ist. Dies begründet sich u.a. in der Abgrenzung zu den, dem Zeitgeist geschuldeten, Idenfikationsbemühungen des Protestantismus und dem Primat der Gleichgeschlechtlichkeit u.ä.m. Da wird Ratzinger, der jetztige Benedikt XVI., einen Gegenpol bilden. "Und das ist gut so!" (Bernd Wawzyniak)

Kritik von innen?

Die katholische Kirche ist nicht nur eine Institution die sich mit den vielfältigen Aufgaben des Glaubens, der Menschenrechte, der sozialen Gerechtigkeit, der Diskriminierung von Minderheiten, der Religionsverständigung und vielen anderen Dinge befasst, sondern vor allem auch eine von Freiwilligen getragene Organisation. Dies schließt an sich Kritik am Innern - sprich am politischen Gewese innerer Art - komplett aus. Kein Gläubiger wird gezwungen sich den katholischen Lehren so zusagen per Verordnung zu unterwerfen. Damit ist die Wahl J. Ratzingers nicht nur ein positives Zeichen der gewachsenen, und festen Strukturen der katholischen Kirche, sondern vor allem auch ein Signal in Richtung der Verteidigung dieser Bekenntnisse und Strukturen. Es bleibt natürlich jedem unbenommen sich kritisch oder ärgerlich zu zeigen, doch, wie gesagt: die Hunde bellen, und die Karawane zieht weiter. Ich wünsche dem neuen Papst eine glückliche Hand, besonders auch in Deutschland und im Hinblick auf die großen Herausforderungen der globalisierten, kalten Machtwelt. (Dr. Jörg Thiede)

Während vielfach auf der Welt die Wahl Kardinal Ratzingers zum Papst begrüßt wird, ist in Deutschland auch häufig Kritik zu hören. Dabei wird ein Mensch auf den Stuhl Petri kommen, der als einer der Wenigen menschlich und trotzdem gradlinig ist und seine Position seinen Mitmenschen gegenüber in einer Weise vertritt, die gewinnend und niemals verletzend ist. Die Kritiker, vor allen Dingen Hasenhüttel, Küng und der immer negativ eingestellte Drewermann sollten die Gradlinigkeit an den Tag legen, die Papst Benedikt der XVI. in den letzten Jahrzehnten vorgelebt hat - auch ohne seine Mitmenschen, die anderer Meinung waren, zu verletzten. In diesem Sinne: Gottes Segen dem neuen Papst für sein sicherlich nicht leichtes Amt. (Wilhelm Busch)

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