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Geberkonferenz sammelt zwei Milliarden Dollar

21. Juli 2016

Mit neuen Hilfszusagen in Milliardenhöhe will die internationale Gemeinschaft dem Irak helfen, die IS-Terrormiliz weiter zurückzudrängen. Auch die Not der Flüchtlinge soll mit dem Geld gelindert werden.

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Steinmeier und Kerry bei der Internationalen Geberkonferenz für den Irak (Foto: Reuters)
Steinmeier und Kerry bei der Internationalen Geberkonferenz für den IrakBild: Reuters/J. Roberts

Bei einer internationalen Geberkonferenz in Washington kamen mehr als zwei Milliarden US-Dollar (etwa 1,8 Milliarden Euro) zusammen, um den Kampf der Iraker gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" zu unterstützen. Aber auch den Millionen Binnenflüchtlingen im Irak soll mit dem Geld geholfen und der Wiederaufbau in den vom IS zerstörten Gebieten gefördert werden. Deutschland stellt nach Angaben des Auswärtigen Amts bis Ende nächsten Jahres 160 Millionen Euro zusätzlich für den Irak zur Verfügung.

US-Ziel: vollständige Zerstörung des IS

An der Geberkonferenz bei Washington nahmen Außen- und Verteidigungsminister aus 24 Staaten teil. Der Gastgeber des Treffens, US-Außenminister John Kerry, berichtete von erheblichen Fortschritten im Kampf gegen den IS, der große Teile des irakischen Staatsgebiets unter seiner Kontrolle gebracht hatte. Aus der Hälfte des Gebiets seien die Islamisten wieder vertrieben worden, auch aus mehreren größeren Städten. Der Kampf gegen den IS sei aber noch nicht vorbei. Nach Einschätzung des Ministers muss sich die Weltgemeinschaft aber auch zunehmend auf den Wiederaufbau in den befreiten Gebieten im Irak konzentrieren.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter unterstrich die militärische Entschlossenheit der USA im Kampf gegen die Terrormiliz: "Wir werden uns nicht ausruhen." Es sei absolut notwendig, den IS in Syrien und im Irak zu zerstören. "Aber das Muttergeschwür des IS zu zerstören, ist nicht genug", sagte Carter. Es müsse mehr getan werden, in Libyen, in Afghanistan, aber auch beim Schutz der eigenen Länder.

Anti-IS-Kampf zum Schutz Europas

Auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier betonte, es sei jetzt an der Zeit, Geld für humanitäre Hilfe und für Stabilisierungsmaßnahmen bereitzustellen. Er verwies aber auch auf die großen Herausforderungen, die mit dem Militäreinsatz in Mossul verbunden seien.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte der Nachrichtenagentur AFP, den Militäreinsätzen gegen den IS komme große Bedeutung für die Sicherheit in Europas Städten zu. Der IS sei eine "Terroristenarmee, die sich ein Territorium geschaffen hat", sagte Le Drian. "Von diesem Territorium hat er beide Terrorattacken angeordnet, die Frankreich Leid zugefügt haben", sagte der Minister mit Bezug auf die Anschläge von Paris und Nizza.

Die irakische Armee bereitet derzeit ihren Vorstoß auf die vom IS gehaltene Großstadt Mossul im Norden des Landes vor. Die Regierung in Bagdad, die USA und die Vereinten Nationen erwarten heftigen Widerstand der Extremisten. Die UN befürchten, dass im schlimmsten Fall mehr als eine Million Menschen vor den Kämpfen aus Mossul und weitere 830.000 aus dem Umland fliehen könnten. Diese Menschen müssten für bis zu zwölf Monate versorgt werden. Schon jetzt sind 3,5 Millionen Menschen im Irak auf der Flucht.

qu/djo (rtr, dpa, afp)