Hans Graf von Sponeck: Gefahr eines Bürgerkriegs nach Wahl im Irak gering | Presse | DW | 24.01.2005
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Presse

Hans Graf von Sponeck: Gefahr eines Bürgerkriegs nach Wahl im Irak gering

Ehemaliger UN-Koordinator im Irak im Interview von DW-WORLD.DE

Der ehemalige UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Irak und Leiter des UN-Programms "Öl für Lebensmittel", Hans Graf von Sponeck, hat sich angesichts der Gewalt im Irak skeptisch zur Wahl der Nationalversammlung am 30. Januar geäußert. In einem Interview mit DW-WORLD.DE, dem Internet-Angebot der Deutschen Welle, sagte von Sponeck: "Die Wahl macht bei nüchterner Betrachtung keinen Sinn. Wenn es dazu kommt, wird es viele auch einflussreiche Personen geben, die sagen, dass diese Wahl nicht anerkannt werden soll." Neben sunnitischen Gruppen würden auch Vertreter der Schiiten dazu gehören. "Die Gefahr eines Bürgerkriegs halte ich aber für gering", so Sponeck.

Der 65-jährige Diplomat, der im Jahr 2000 von seinem Posten als UN-Koordinator zurückgetreten war, sieht keine politische Führungsfigur, die die Volksgruppen integrieren könnte. "Unter diesen Gruppen gibt es keine gemeinsame Basis", sagte von Sponeck und erinnerte daran, dass Schiiten, Sunniten und Kurden Jahrhunderte lang friedlich zusammengelebt hätten.

Kritik übte der Politiker an den USA: "Washington muss endlich anerkennen: man kann einem Volk die Demokratie und die Freiheit, von der Bush in seiner Antrittsrede am 20. Januar gesprochen hat, nicht mit Gewalt aufzwingen." Die USA würden von der Mehrheit der Iraker als Besatzer und nicht als Befreier wahrgenommen. Von Sponeck forderte gegenüber DW-WORLD.DE die Europäische Union zu größerem Engagement im Irak auf.

24. Januar 2005
31/05

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