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Ideen zum Wohnen mit den Wellen

15. Juni 2005

Menschen brauchen Wasser - also wohnen sie am liebsten gleich daneben. Dafür müssen sie die Fluten aber zähmen. Wie das aussieht und noch aussehen könnte, zeigt die 2. Internationale Architektur-Biennale in Rotterdam.

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Nicht nur Amsterdam hat nah am Wasser gebautBild: presse

Schon kurz nach ihrer ersten Ausgabe (2003) ist die Internationale Architektur-Biennale Rotterdam (IABR) zu einem wichtigen Architekten-Treffen geworden - diesmal lautet das Motto "Die Flut". Die Teilausstellung "Water City" lotet aus, wie man Wasser und Wohnen verbinden kann. Dafür werden mehr als 100 Modelle gezeigt. Beispiele aus der Geschichte, etwa Rotterdam im 17. oder New York im 19. Jahrhundert, treffen auf Lösungen aus der Gegenwart - auf Modelle von Rügen, Barcelona, Oslo oder Hamburg. Die Teilausstellung "Three Bays" vergleicht Tokio, Venedig und Amsterdam, drei Städte, die etwa gleich alt sind und auf ähnlichem Boden stehen. Jedes Mal musste der Mensch die Natur in den Buchten ordentlich verändern, um überhaupt bauen zu können.

Architektur-Biennale New Dutch Water City: De Wilpsche Klei, Groene rivier in IJsselwaarden bij Deventer by Greg Lynn and West 8
De Wilpsche Klei von Greg Lynn and West 8, zu sehen in der Ausstellung 'Water City' auf der Rotterdamer BiennaleBild: presse

Katamaran und Hydraulik-Haus

Die IABR soll nicht nur was fürs Auge sein, sondern auch der Forschung dienen. Denn die Architekten wollen lernen, wie man das Wasser beherrschen kann, aus dem ja mitunter schnell eine Flut wird. Deshalb machen sie sich auch Gedanken über die Zukunft: Zwölf internationale Studien zeigen Einfälle zum Wohnen an den Wellen.

Den Preis für die beste Präsentation hat dabei "Spacegroup" abgefischt: Das Team zeigt ein Modell einer Katamaran-Stadt - ein vorübergehender Sommer-Urlaubsort auf dem Wasser, für Segler und andere Wassersportler. Die Jury lobte die visuelle Umsetzung, die viele neue Entdeckungen möglich mache. Andere Architekten setzen auf künstliche Inseln oder auf Hydraulik - in Gebieten, die regelmäßig überflutet werden, könnte man damit die Behausungen anheben. Auch Wohnen auf dem Fluss wäre machbar.

Architektur-Biennale New Dutch Water City: The Waal Elbows by Niall Kirkwood
The Waal Elbows von Niall KirkwoodBild: presse

Das alte Land und das Meer

Beim Thema Bauen am Wasser geht es auch um Urlauber-Hotels an den Küsten - um Massentourismus. Auch der kommt bei der IBRA zur Sprache. Die Ausstellung "Mare Nostrum" illustriert, wie die Küsten vom Erholungsort für Gutbetuchte zum Tummelsandstrand für Touristen wurden. Alternative Pläne werden mitgeliefert, für Belgien wie für Brasilien, für Israel, Schottland oder die Ukraine.

Das Team "Supersudaca!", das sich mit den Folgen des Massentourismus in der Karibik auseinander gesetzt hat, bekam einen Preis für den "Best Entry".

Der niederländische Architekturhistoriker Ed Taverne erhielt einen "Special Award" für sein Werk. (reh)

Architektur-Biennale Scotland: 6000 miles - Morag Bain
Schottland in der Präsentation '6000 miles' von Morag Bain in der Ausstellung 'Mare Nostrum'Bild: presse
Internationale Architektur-Biennale Rotterdam, im "Las Palmas" und im "Netherlands Architecture Institute" (NAI). Bis 26. Juni 2005