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Internet für alle!

Theo Georgitsopoulos17. Februar 2003

Die Europäische Union soll mit Hilfe des "Aktionsplans eEurope 2005" zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt werden. Das Projekt sieht öffentliche Internetzugänge für alle EU-Bürger vor.

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Trotz aktueller Online-Krise: die Zukunft des Bürgers liegt im InternetBild: AP

Freier Zugang zum Internet für alle - das ist das Credo von "eEurope 2005 ". Mit dem Aktionsplan sollen die Bürger der EU über Breitbandkabel Einlass in die Informationsgesellschaft samt ihren ungeahnten Möglichkeiten erhalten. Die Internet-Offensive soll das Investitionsklima in der Europäischen Union fördern, neue Arbeitsplätze schaffen und die Produktivität steigern. Zusätzlich sieht sie die Modernisierung der öffentlichen Dienstleistungen vor. Mitte Februar verabschiedete das Europäische Parlament den Bericht des finnischen EU-Abgeordneten Reino Paasilinna zu "eEurope".

Aufbruch in die eSociety

eGovernment ist eines der Zauberworte des Plans: Die Behörden der Mitgliedsstaaten sollen ihre Dienstleistungen im Internet anbieten. Auch eLearning gehört zum Programm: Bis 2005 sollen alle Schulen, Hochschulen, Museen, Bibliotheken und Archive ans Internet angeschlossen sein. Mit eHealth, dem elektronischen Service zur Gesundheitsfürsorge, wird der soziale Aspekt des Programms abgedeckt. Und schließlich gehört eBusiness maßgeblich zur ehrgeizigen Strategie von eEurope 2005: Die Möglichkeiten des elektronischen Geschäftsverkehrs sollen erleichtert und juristisch abgesichert werden. Bis Ende 2004 soll die Europäische Kommission den Aktionsplan umsetzen, so die Forderung des EU-Parlaments.

Vor allem diejenigen Menschen sollen "ans Netz" gebracht werden, die bisher mit der Welt des Internets noch keinen Kontakt hatten, erklärte der EU-Abgeordnete Reino Paasilinna, besonders die "Armen und sozial Benachteiligten". Das EU-Parlament fordert dazu die Gründung nationaler Fonds. Zur Zeit untersucht es noch zwei Finanzierungsmodelle: die Finanzierung über den Markt und die durch den Staat bzw. die Gemeinden.

Digitale Revolution

Angesichts der Wirtschaftskrise scheint die Finanzierung des ehrgeizigen Projekts schwierig. Paasilinna teilt diese Skepsis jedoch nicht: Es sei viel teurer, neue Straßen zu bauen, als ein Breitbandkabelnetz zu verlegen. Wenn schließlich alle Informationen der Verwaltung im Internet zugänglich seien, werde das einer Revolution gleichkommen, fügte der Finne hinzu. eGovernment werde mit seinen sehr schnellen und günstigen Diensten "dramatische Veränderungen in der Informationsgesellschaft" hervorrufen.

Die Nutzung dieses Potenzials solle den Mitgliedsstaaten 68 Milliarden Euro einbringen, so Paasilinna. Zusätzlich würden vier Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen. Vor allem mittelständische Betriebe würden schon bei ihrer Gründung von den Informationen der Verwaltung, die dann im Internet zur Verfügung stehen, profitieren. Die Europäische Kommission werde genau überprüfen, wie viel Geld die einzelnen Mitgliedsstaaten im Bereich eGovernment, eLearning und eHealth bereitstellen.

Doch damit nicht genug: Die Mitgliedsstaaten der EU werden außerdem aufgefordert, das digitale Fernsehen, die mobile Telekommunikation und den Ausbau satellitengestützter, digitaler Leitungsnetze zu fördern. Die Zukunft ist digital.