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Internet und Lernsoftware für alle

Ingun Arnold9. April 2002

Schulunterricht ist ins Gerede gekommen: zu altmodisch, zu trocken, zu praxisfern. Das soll sich ändern. In einer groß angelegten Bildungsoffensive werden Schüler und Lehrer für das Multimedia-Zeitalter fit gemacht.

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Schreiben will auch heute noch gelernt sein.Bild: AP

Kommt der Nachwuchs mittags aus der Schule, wird die Schultasche in die Ecke gepfeffert, und ab geht’s vor den Computer. Und die besorgten Eltern fragen sich: Müssen denn jetzt die Kinder und Jugendlichen auch noch vormittags permanent vor dem Bildschirm hocken? – Ja, sie müssen, aber eben nicht permanent. Denn wo, wenn nicht in der Schule, sollen sie lernen, wie man Internetseiten bastelt, was "dot com" bedeutet und warum man sich beim Surfen so leicht verzetteln kann?

Mitdenken ist gefragt

Schulunterricht
Bild: AP

Gerade das Internet ist ein Fass ohne Boden, dafür aber randvoll mit mehr oder weniger sinnvoll strukturierten Informationen. Dazu kommt noch, dass es ein Leichtes ist, Belangloses mit allerlei Multimedia-Bimborium künstlich aufzublähen. Wer es da nicht gelernt hat, schnell und genau zu lesen und das Gelesene kritisch zu durchdenken, fällt mit Sicherheit darauf rein. Auch Recherchieren will geübt sein. Denn wer keine Fragen stellen kann, der wird auch nichts erfahren, auch nicht aus dem Internet.

Lesen, Schreiben, Rechnen – ohne die geht es nicht

Auch, wenn es den Schülern nicht so ohne weiteres in den Kopf will, wozu Konzentrationsübungen, logisches Denken und Schreibtraining gut sein sollen, müssen diese Techniken geübt werden. Wenn sie an einem eigenen Internetprojekt arbeiten, merken sie ganz schnell, wo der Computer seine Grenzen hat.

Bildungsmesse Köln
Bild: AP

Im Nu türmt sich ein Berg von Fragen vor ihnen auf: Was ist das Wichtigste am Thema und kommt auf die Startseite? Und wo geht es hin, wenn man von dort aus weiterklickt? Wie sollen Bilder, Sounds und Videoclips eingebunden werden? Dass die Texte gut lesbar und fehlerfrei geschrieben sein sollen, versteht sich von selbst. Auf einmal finden selbst maulige Schüler die Sache "voll cool".

Kinderkrankheiten des Multimedia-Zeitalters

Dennoch ist es nicht jeder Schule möglich, jederzeit Altes und Neues miteinander zu verbinden. Multimedia im Unterricht ist nach wie vor eine unwägbare Sache. Nicht in jedem Klassenraum gibt es Computer und Internetanschluss. Schulnetzwerke sind schnell mal überlastet, mitten im Unterricht stürzt das System ab oder das Herunterladen von Dateien dauert länger als geplant. Was tun die Schüler in der Zwischenzeit? Oft genug wird so aus der Lust auf Multimedia ganz schnell Frust auf die Technik.