"Jetzt oder nie" | Service | DW | 27.09.2003
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Service

"Jetzt oder nie"

Die Zukunft der Vereinten Nationen, der Nahost-Konflikt, das sogenannte "Kopftuchurteil" in Deutschland: Das sind Themen, die die DW-WORLD-User beschäftigen. Lesen Sie, was andere denken!

Wie sehen Sie die die Zukunft der UNO?

Ganz schlecht. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und beruht einzig auf politischem Kalkül. Sollte das Veto-Recht im Sicherheitsrat fallen, gibt es für die reichen Länder keinen Grund, die UNO weiter zu respektieren. Und ohne deren Mitgliedsbeiträge wird die UNO zerfallen. Es sei denn, basis-demokratische Kräfte nehmen enorme Ausmaße an. (Frank Koziol)

Ich glaube, die Vereinten Nationen sind schon am Rande ihrer jetzigen Wirkungsmöglichkeiten. Sie sollen nicht nur reformiert werden, sie müssen von Grund auf neu erdacht und aktualisiert werden. Eine Gruppe internationaler Anwälte hat sich klar geäußert: Mehr Länder in der UNO (und im Sicherheitsrat), eine ehrliche und gerechte Verteilung der Rechte der Mitglieder und einen neuen UNO-Sitz, weg von Washington. Rationalisieren kann Verwaltungs- und Betriebskosten stark vermindern. Beiträge proportional verteilen wird für mehr Gleichgewicht sorgen und stabilere Entscheidungen. Die Position Deutschlands, Frankreichs und anderer gleichdenkenden Euroländer ist die richtige. Nicht Komplizen der illegalen Irak-Invasion werden und bei Gott diese nicht legitimieren! Die Irak-Krise ist der Wendepunkt für die UNO. Jetzt oder nie. (Manfred Mertens, Santa Cruz/Bolivien)

Wie kann der Konflikt in Nahost gelöst werden?

1) Zu allererst Waffen-Importe stoppen.
2) Dann vorhandene Waffen (auch Sprengstoff etc.) einsammeln und im Meer versenken.
3) Dann einen Zaun errichten um das ganze Gebiet; sollen die sich doch prügeln. Nahost ist eine Aufgabe für die UNO. Da im Sicherheitsrat ein Veto zu erwarten ist, müssen sich eben die restlichen 184 Staaten eine adhoc-UNO-Truppe zusammenstellen. Und dann noch hoffen. Aber das tut man ja seit Jahrzehnten ... (Frank Koziol)

Israel wird sich nicht beeinflussen lassen. Sein Ziel ist, dass alle Palästinenser nach Jordanien auswandern. Der Islam will Israel vernichten. Die Israeliten wollen dasselbe erreichen - auf eine mehr humane Art. Beide Religionen kommen vom selben Stamm, aber der Hass auf beiden Seiten ist etwas aus der Zeit der Neanderthaler. (Ulrich Schultheiss)

Dürfen muslimische Lehrerinnen in Deutschland im Unterricht ein Kopftuch tragen?

Da in Deutschland prinzipiell Religionsfreiheit herrscht, ja. Wenn aber das Kopftuch als predominante Religionsäußerung dient, nein. Eben weil Religionsfreiheit herrscht! (Donald Thierens)

Im Sinne der freien Meinungsäußerung und Glaubensfreiheit sollte ein Tragen des Kopftuchs auch bei der Ausübung des Berufs einer Lehrerin erlaubt sein. Wohl aber erwarten wir auch von den Muslimen, dass diese sich unserer allgemeinen Mehrheitsmeinung anpassen, wenn diese eben gegen ein Tragen solch eines Kopftuchs eingestellt ist. Wir aus dem Westen dürfen in manchen islamischen Ländern auch nicht mit kurzer Hose oder kurzärmelig herumlaufen. Das Ablegen des Kopftuches heißt ja noch lange nicht das Ablegen der religösen Einstellung oder das Ablegen der eigenen Kultur. Nur, man sollte nicht unbedingt provozieren. (Christian Muehlenberg, Khartoum/ Sudan)

UN-Resolution gegen den Iran?

Auf keinen Fall sollte sich die Weltgemeinschaft von der Bush-Administration noch mal hinters Licht führen lassen. Die Regierung Bush sollte aufhören, ständig Feindbilder zu kreieren. Stattdessen sollte man Israel unter Druck setzen endlich mit der Besetzung fremder Länder aufzuhören. Es nämlich völlig belanglos, ob Iran Atomwaffen hat oder nicht. Entscheidend ist, dass Israel eine Gefahr für den nahen und mittleren Osten darstellt, weil es nämlich selbst über 100 nukleare Waffen besitzt und nicht an Frieden zwischen den Völkern und Kulturen interessiert sind. (Helmut Bergmann)

Anmerkung in eigener Sache:

Wir freuen uns über jede Zuschrift, aber wir können nicht alle Leserbriefe veröffentlichen. Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Die Inhalte entsprechen nicht der Meinung der Redaktion.

  • Datum 27.09.2003
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  • Permalink https://p.dw.com/p/46lB
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