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Kehrtwende beim deutschen Export?

7. August 2009

Auch in der deutschen Exportwirtschaft zeichnet sich ein kleines Licht am Ende des Tunnels ab. Zwar brachen die Ausfuhren im ersten Halbjahr um 23 Prozent ein. Im Juni gab es aber wieder einen Zuwachs.

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Kran mit Container (Foto: dpa)
Es werden wieder mehr Container verschicktBild: picture-alliance/ dpa

Wie das Statistische Bundesamt am Freitag (07.08.2009) mitteilte, stiegen die deutschen Exporte im Juni im Vergleich zum Vormonat um sieben Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs seit September 2006. Im Vergleich zum Juni 2008 verzeichneten die Statistiker wegen der weltweiten Rezession allerdings immer noch ein Minus von 22,3 Prozent. Im Mai hatten die Exporte im Vergleich zum April lediglich um 0,2 Prozent zugelegt. Selbst diesen geringen Zuwachs wertete die Branche damals als hoffnungsvolles Anzeichen.

Ähnlich ist die Entwicklung bei den Importen. Die Einfuhren legten im Vergleich zum Mai 2009 um 6,8 Prozent zu; im Jahresvergleich gab es allerdings ein Minus von 17,2 Prozent. Unter dem Strich wurden im Juni 2009 Güter im Wert von 12,2 Milliarden Euro mehr exportiert als nach Deutschland eingeführt.

Mehr Auftragseingänge, aber auch mehr Unternehmenspleiten

Bereits zuvor hatte es positive Signale gegeben. So schnellten die Auftragseingänge in der Industrie im Juni überraschend stark in die Höhe. Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 4,5 Prozent - und damit so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Volkswirte hatten lediglich mit einem Plus von 0,7 bis 0,8 Prozent gerechnet. "Die Belebung ist breit über viele Industriezweige angelegt", teilte das Wirtschaftsministerium dazu am Donnerstag mit.

Jean-Claude Trichet (Foto: AP)
Jean-Claude Trichet sieht etwas froher in die ZukunftBild: AP

Dass die Folgen der globalen Krise die deutsche Wirtschaft trotz allem nachhaltig schwächen, belegt die Zahl der Unternehmenspleiten. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes meldeten die Amtsgerichte in Deutschland allein im Mai 2663 Firmeninsolvenzen - das sind 14,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den übrigen Schuldnern, darunter vor allem Verbraucher, erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen nur leicht um 1,5 Prozent.

Trichet warnt vor zu viel Optimismus

Nach Einschätzung des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, hat die weltweite Wirtschaft ihren freien Fall beendet. Trichet sagte dem französischen Sender RTL, die Wirtschaftsleistung ginge aber immer noch zurück. "Wir sollten uns vor allzu hohem Optimismus hüten", sagte er. Zugleich wiederholte er seine Aufforderung an die Banken, Kredite zu vergeben. (mm/je/dpa/afp)