Löw bleibt bis 2012
16. Dezember 2009"Für uns stand nie in Frage, dass wir mit dem Bundestrainer weiterarbeiten wollen", sagte DFB-Präsident Theo Zwanziger. "Ich bin froh, dass wir uns per Handschlag auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten und nun in Ruhe ins WM-Jahr gehen können." Zwanziger hatte sich am Dienstag mit Löw in der DFB-Zentrale in Frankfurt am Main getroffen. Die Details des neuen Vertrags sollen im Januar festgeschrieben werden.
Der DFB erfüllt eine Forderung Löws: Nicht nur der Bundestrainer, sondern das gesamte Führungsteam der Nationalmannschaft erhält Verträge bis 2012, also auch Teammanager Oliver Bierhoff, Co-Trainer Hansi Flick, Torwart-Trainer Andreas Köpke und Spiele-Beobachter Urs Siegenthaler aus der Schweiz.
Beste Zwischenbilanz aller Bundestrainer
Nach dem Rücktritt Jürgen Klinsmanns nach der WM 2006 in Deutschland hatte Joachim Löw dessen Posten übernommen. Seitdem gab es für die Nationalmannschaft 31 Siege, acht Unentschieden und sechs Niederlagen. Das ist die beste Bilanz aller bisherigen Bundestrainer nach 45 Länderspielen. Bei der Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz wurde Löws Mannschaft erst im Finale von Spanien gestoppt.
Die Qualifikation für die WM 2010 schaffte das Team souverän. In Südafrika will Löw als vierter Bundestrainer nach Sepp Herberger (1954), Helmut Schön (1974) und Franz Beckenbauer (1990) den WM-Titel nach Deutschland holen. "Die Geschichte wird bei den Turnieren geschrieben, vor allem bei den Weltmeisterschaften", sagt Löw. Die Gegner in der Vorrunde heißen Australien, Serbien und Ghana.
Einer der beliebtesten Deutschen
Der in Schönau im Schwarzwald geborene Löw gilt als Perfektionist und akribischer Planer. Mit seiner souveränen, ruhigen Art kommt der Bundestrainer nicht nur bei den Spielern an. In einer Umfrage renommierter Meinungsforscher wurde Löw zu einem der beliebtesten Deutschen gekürt.
Der DFB wird sich den neuen Vertrag mit dem Bundestrainer einiges kosten lassen müssen. Verbandschef Zwanziger hatte bereits im Vorfeld signalisiert, dass die Bezüge Löws aufgestockt würden. Bisher soll er angeblich rund drei Millionen Euro im Jahr verdienen. Er sei schon jetzt mit der Bezahlung zufrieden, sagte Löw kürzlich. Andere Dinge seien viel wichtiger: "Ich will wissen: Was ist machbar in den nächsten Jahren? Können meine Visionen erfüllt werden? Steht der Verband dahinter? Ich will die absolute Rückendeckung für mein Konzept spüren."
Autor: Stefan Nestler (mit sid/dpa)
Redaktion: Olivia Fritz