Medienmarkt Südosteuropa: "Noch viel zu tun" | Veranstaltungen | DW | 18.01.2011
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Veranstaltungen

Medienmarkt Südosteuropa: "Noch viel zu tun"

Bonn - „Medien in Südosteuropa – Trends und Herausforderungen“ war der Titel einer Konferenz am 23. und 24. November, zu der die DW gemeinsam mit der Südosteuropa-Gesellschaft ins Funkhaus eingeladen hatte.

Die Runde mit (v.l.) Liana Ganea von Active Watch aus Rumänien, der kroatische Publizist Srdjan Dvornik, Robert Schwartz, DW, und Remzi Lani vom Albanischen Medieninstitut

Die Runde mit (v.l.) Liana Ganea von Active Watch aus Rumänien, der kroatische Publizist Srdjan Dvornik, Robert Schwartz, DW, und Remzi Lani vom Albanischen Medieninstitut

In fünf Panels diskutierten die mehr als 150 Teilnehmer über politische, wirtschaftliche und rechtliche Bedingungen der Medienmärkte in der Region ebenso wie Aspekte der Aus- und Fortbildung von Medienschaffenden.

„Es bleibt noch viel zu tun“, stellte Nikolaus Graf Lambsdorff, Beauftragter für Südosteuropa im Auswärtigen Amt, mit Blick auf die Medienlandschaft in Südosteuropa fest. Trotz unbestreitbarer Fortschritte stünden die Medien in der Region vor großen Problemen. Das zeigt auch der neueste Bericht von „Reporter ohne Grenzen“, der den meisten Ländern in Südosteuropa ein schlechtes Zeugnis ausweist. Der Aufbau demokratisch kontrollierter Medien habe sich als schwierig herausgestellt, konstatierte Lambsdorff. „Wir sind wahrscheinlich in vielen Fällen gerade erst am Anfang.“ Nicht nur gebe es eine Vielzahl struktureller Probleme, auch sei die Arbeit von Journalisten immer noch schwierig, manchmal auch gefährlich.

Riskante Recherchen

Ein Aspekt, den auch Oliver Vujovic, Generalsekretär der South East Europe Media Organisation in Wien, herausstellte. Er wies auf die Gefahren für investigativ arbeitende Journalisten hin – und machte zugleich deutlich, dass sich ohne sie Demokratie in diesen Ländern nicht entwickeln könne.

Kennzeichnend für die Lage der Medien sei auch die unzureichende Transparenz in den Besitzverhältnissen. Zu oft sei Lesern, Hörern und Zuschauern unklar, wer der wirkliche Eigentümer der Medien ist. Der Einfluss ausländischer Investoren auf den südosteuropäischen Märkten sei in den letzten Jahren gestiegen, so Vujovic. Die Hoffnung, dass diese Unternehmen mehr Qualität in die lokale Medienlandschaft bringen, habe sich nicht erfüllt.

Kritik an westlichen Investoren

Noch kritischer bewertete Dragana Nikolic Solomon, Leiterin der Medienabteilung der OSZE in Serbien, die Rolle der westlichen Investoren. Statt zur Demokratisierung beizutragen, gehe es ihnen vor allem um Auflagenerhöhung und die Steigerung ihrer Gewinne. Gleichzeitig profitierten sie von der schlechten wirtschaftlichen Situation der lokalen Medien. Die Balkanländer befänden sich noch immer in einer Transformationsphase, die meisten hätten nur eine schwache Mediengesetzgebung. „Also muss die Gesetzeslage entsprechend verschärft werden“, forderte Nikolic Solomon.

Beim Übergang zu einem pluralistischen und freien Journalismus in Südosteuropa spiele Deutschland eine wichtige Rolle. Hinsichtlich bilateraler Projekte und Zusammenarbeit sei Deutschland „führend in wahrscheinlich allen Ländern des Westbalkan“, betonte Graf Lambsdorff. Aus eigener Erfahrung kenne man hierzulande die Bedeutung freier Medien für den demokratischen Aufbau.

„Wir wollen dieses Wissen gerne mit anderen teilen“, so Lambsdorff. Er erwähnte in dem Zusammenhang die Aktivitäten der DW-Akademie bei der Fortbildung junger Journalisten sowie die Bedeutung der DW-Angebote für die Region.

Rayna Breuer/Alexandra Scherle
Redaktion: Johannes Hoffmann

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