1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Sie flüchteten ohne Erwachsene

17. Oktober 2016

Nach der Axt-Attacke in einem Zug bei Würzburg im Juli waren allein nach Deutschland geflohene Jugendliche in den Fokus geraten. Die Bundesregierung hat jetzt Zahlen genannt, wie viele von ihnen momentan im Land leben.

https://p.dw.com/p/2RI20
Ein jugendlicher Asylbewerber sitzt in der Landeserstaufnahmestelle  auf einem Ball (Foto: DPA)
Bild: picture alliance/dpa/F. Kästle

Nach Angaben der Bundesregierung halten sich hierzulande 51.068 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichten. Die Zahlen beziehen sich den Angaben zufolge auf den Stichtag 15. September 2016.

Als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling gilt, wer unter 18 Jahre alt ist und ohne einen Sorgeberechtigten oder Bevollmächtigten einreist. Die meisten von ihnen wohnen demnach in Nordrhein-Westfalen (11.051), gefolgt von Bayern (7330), Baden-Württemberg (6825), Niedersachsen (4638) und Hessen (4446). Weniger lebten in Berlin (2464), Hamburg (1228), Thüringen (1274) und Mecklenburg-Vorpommern (924).

Grüne: Datenlage ist mangelhaft

Die Grünen kritisieren eine mangelhafte Registrierung dieser Jugendlichen im Ausländerzentralregister. Der Antwort des Bundesinnenministeriums zufolge sind diesbezüglich "nur etwas mehr als 100 Datensätze" vorhanden. Grünen-Abgeordnete Luise Amtsberg bezeichnete das "mehr als peinlich". Der Funke Mediengruppe sagte Amtsberg, wie mit "dieser Larifari-Speicherung" vorausschauend Ausbildungs- und Integrationsangebote für die unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen vorgehalten werden sollten, bleibe "ein Rätsel".

Allein in Deutschland: Flüchtlingskinder

ust/wl (kna, waz.de)