Monika Hauser: „Betroffene Frauen fühlen sich erneut missbraucht und vorgeführt“ | Unternehmensstartseite der DW | DW | 12.05.2009
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Monika Hauser: „Betroffene Frauen fühlen sich erneut missbraucht und vorgeführt“

Gründerin von medica mondiale fordert von Medien verantwortlichen Umgang mit Überlebenden sexualisierter Kriegsgewalt / Trägerin des Alternativen Nobelpreises beim Deutsche Welle Global Media Forum in Bonn

Monika Hauser

Monika Hauser

Medien berichten allzu oft „in einer Art und Weise, dass sich die betroffenen Frauen erneut missbraucht fühlen, vorgeführt als medial-attraktives Objekt und unsensibel konfrontiert mit medialer Neugierde“. Monika Hauser, Gründerin der Frauenrechtsorganisation medica mondiale, ermahnt die Medien, „sich ihrer Verantwortung in der Berichterstattung über sexualisierte Gewalt im Krieg bewusst zu sein und diese Verantwortung wahrzunehmen – vor allem dann, wenn dieses Thema totgeschwiegen wird“.

Monika Hauser, die 2008 für ihren Einsatz zugunsten von Überlebenden sexualisierter Kriegsgewalt mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, äußerte sich mit Blick uf das Deutsche Welle Global Media Forum vom 3.-5. Juni 2009 in Bonn. Auf dem internationalen Kongress zum Thema „Konfliktprävention im Multimedia-Zeitalter“ wird Hauser insbesondere über die Situation betroffener Mädchen und Frauen in Liberia und im Osten der Demokratischen Republik Kongo berichten.

Die Medien müssten den Überlebenden sexualisierter Kriegsgewalt mit Würde und Respekt begegnen. Oft würden sie lediglich dazu dienen, „dramatisches Bildmaterial“ zu liefern. Außerdem sollten Medienvertreter stets die potenzielle Gefährdung der Betroffenen sehen: „Die Sicherheit der Frauen wird immer noch durch volle Namensnennung gefährdet.“

Sexualisierte Kriegsgewalt sei immer auch Resultat von Frauen verachtenden Gesellschaftsstrukturen. Monika Hauser: „Gewalt gibt es also bereits vor dem Krieg. Und auch nach dem Krieg ist nicht Schluss. Im Gegenteil, die Gewalt gegenüber Frauen nimmt in der Regel zu – auch das sollten Medien zum Thema machen.“

Vortrag und Pressegespräch
Monika Hauser spricht am Freitag, 5. Juni 2009, um 9.30 Uhr im World Conference Center Bonn über aktuelle Krisenherde und weitere Beispiele aus dem 15-jährigen Einsatz ihrer Menschenrechts- und Hilfsorganisation.

Medienvertretern steht sie am Vortag Rede und Antwort – im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, 4. Juni 2009, um 13.00 Uhr an gleicher Stelle.

Zu den rund 50 Einzelveranstaltungen der zweiten Auflage des Deutsche Welle Global Media Forum werden rund 900 Teilnehmer aus aller Welt erwartet. Mitveranstalter der internationalen und interdisziplinären Konferenz ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, der Landesregierung Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bonn, von DHL, Economist, Intermedia, KD Deutsche Rheinschifffahrt AG sowie den Unternehmen der dpa-Gruppe news aktuell und picture alliance.

12. Mai 2009

26/09

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