"Nein, die Krise ist nicht überwunden!" | Service | DW | 22.11.2003
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Service

"Nein, die Krise ist nicht überwunden!"

Istanbul wird Zielscheibe des internationalen Terrors. Die transatlantischen Beziehungen befinden sich in einer Krise. Und: Wie die deutsche Politik mit antisemitischen Äußerungen umgeht. Hier sind Ihre Kommentare:

Selbstmordattentate in Istanbul

Die Türkei näherte sich im letzten Jahrhundert mal mehr mal mit weniger erfolgreichen Schritten Europa. Mit aller Kraft und Anstrengung hat sie in den letzten Jahren Reformen durchgeführt oder große Reformen auf den Weg gebracht. Nun ist es noch notwendiger denn je, dass Europa sich der Türkei öffnet und sie auf dem Weg zu europäischen Standards ermutigt und unterstützt, in dem die Europäer eindeutig und laut zum Ausdruck bringt, dass die Türkei ein Teil Europas ist.

Nun ist es höchste Zeit dafür, wenn man weiteres abdriften der "Kulturen" vermeiden will des Friedens und des Wohlstandes wegen. Jedes Zögern wäre ein Triumph für die konfliktfreudigen "Fundametalisten" aller Konfessionen, Rassisten, Nationalisten ganz einfachen für alle ewig Gestrigen mit ihren gestrigen Argumentation und Verhaltensmustern der Auseinandersetzung .

Ibrahim Cuma

Als Deutscher habe ich über 3 Jahre in der Türkei gelebt und gearbeitet, davon über 2 Jahre mit meiner Familie. Ich kenne den Stadtteil Beyoglu da meine Kinder dort zur Schule gegangen sind. Insgesamt sind meine Familie und ich sehr betroffen. Die Bemühungen der Türkei den Spagat zwischen Europa und dem Islam zu schaffen werden durch diesen Vorfall weit zurückgeworfen. Darunter werden viele leiden müssen. Trotzdem hoffe ich das dieser Anschlag, durchgeführt von einigen wenigen, nicht unbedingt dazu führen wird die Reformen und Veränderungen in der modernen Türkei zu verlangsamen. Allerdings sind meine Gedanken im Moment bei den Toten und Verletzten, egal welcher Glaubensrichtung. Wir haben nach wie vor viele Freunde und Bekannte in diesem Land und wir schätzen die Gastfreundschaft und die positive Grundeinstellung dieses Volkes.

Andreas Diederich

Ob die Türkei an den Westen gebunden oder sich selbst überlassen wird, könnte von entscheidender Bedeutung für den Ablauf des sog. Konfliktes der Kulturen sein, den viele vergeblich zu relativieren versuchen. Die Türkei als Vorbild für einen modernen Islam sollte mit allen Mitteln unterstützt werden, um den Türken die Entscheidung darüber, wo sie hingehören wollen, zu erleichtern. Die Türkei in den Händen von radikalen Moslems und eine Islamisierung der türkischen Bevölkerung im Stil von Iran oder Saudi-Arabien wäre eine Katastrophe - für den nahen Osten, für Europa, insbesondere aber auch für Deutschland.

Albert Fischer

Hohmann-Ausschluss

Ein Kirchenlehrer nannte die mittelalterlichen Auseinandersetzungen zwischen Cluny und Citeaux, die angeblich die Weltordnung erschütterten, "lächerliches Mönchsgezänk". Das ist alles, was dazu zu sagen wäre. Die Welt dreht sich doch nicht rückwärts, wenn Hohmann so etwas absondert, und die Krokodilstränen, die von vielen geweint werden, sind an Peinlichkeit nicht zu überbieten - Ergebenheitsadressen, sonst nichts. Haben wir sonst keine Probleme?

Lothar Haag-Schäfer

Die geheime Abstimmung, im Gegensatz zum offenen Geständnis, spricht für sich selbst. Wer der freien Sprache kein Forum bietet, auch wenn sie Aufruhr mit sich bringt, nimmt dem Volk das recht seine eigene Meinung zu formulieren. Die Bundestagsfraktion von CDU/CSU handelt nach "Basis" einer Diktatur!

D. Hadorn

Transatlantische Beziehungskrise

Europäer und Amerikaner verstehen sich sicherlich in vielen Fragen nach wie vor, was Europäer jedoch nicht verstehen können, ist: Wie kann man einem schwachsinnigen Präsidenten folgen, der einen Krieg vom Zaun bricht um seine Wiederwahl nach einem Gewinn des Krieges zu gewinnen. Nur damit lässt sich die Konzeptionslosigkeit und die Fassungslosigkeit über den Widerstand im Irak erklären. Man kann doch heute schon sicher sein, daß der nächste Präsident der USA seine Leute aus dem Irak zurückzieht und wie einst der letzte König von Sachsen sagt: Macht euren Dreck alleene.

Bernd Henneberg

Nein, die Krise ist nicht überwunden! Die amerikanische Doktrin als globale Hegemonialmacht duldet "Wettbewerb" nur im Rahmen der US-seitig absteckten Ziele. Ich las kürzlich im "Journal of International Security Affairs": "...More shocking than the demise of the United Nations has been the attempted Franco-German destruction of NATO with their efforts to prevent deployment of resources to protect Turkey. That this abondonment was ultemately circumvented by parliamentary procedure does not diminish the enormity of this crime."
Hier ist nicht mehr viel Platz für "Abweichler". Da die EU aber deutlich auf dem Weg ist eine gegen- oder zumindest gleichgewichtige Politik zu den USA zu entwickeln, sind zukünftige Kollisionen vorprogrammiert.

Peter Rohde

Anmerkung in eigener Sache:

Wir freuen uns über jede Zuschrift, aber wir können nicht alle Leserbriefe veröffentlichen. Aus redaktionellen Gründen behalten wir uns Kürzungen vor. Die Inhalte entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion.