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Opel streicht mehr Jobs als bislang bekannt

21. September 2009

Vertreter von Opel, Magna, General Motors und den Arbeitnehmern beraten über den Stellenabbau in den europäischen Opel-Werken. Wie es jetzt heißt, sollen knapp 11.000 Arbeitsplätze wegfallen.

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GM-Fahne vor Opel-Werk in Bochum (Foto: AP)
Beim Bochumer Opel-Werk trifft es die Arbeiter besonders hartBild: AP

Laut einem Vorab-Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) vom Dienstag (22.09.2009) sollen nach der geplanten Opel-Übernahme durch das Magna/Sberbank-Konsortium knapp 11.000 der derzeit 46.000 Stellen in Europa wegfallen. Bisher war von 10.560 die Rede gewesen.

Unter Berufung auf Unterlagen des Opel-Treuhandbeirats zu dem Geschäftsplan von Magna heißt es in der FAZ weiter, in Bochum sollten bis zum Jahr 2011 knapp 2200 der zuletzt rund 4900 Arbeitsplätze abgebaut werden. Im Stammwerk Rüsselsheim müssten gut 1400 der rund 15.000 Arbeiter gehen.

Treffen hinter verschlossenen Türen

Dort nahmen die europäischen Betriebsräte sowie Vertreter von Magna, Opel und General Motors (GM) am Montag Verhandlungen über die einzelnen Werke und die Abwicklung des Stellenabbaus auf. Vor dem Treffen hinter verschlossenen Türen hatte der deutsche Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz noch einmal für eine gesamteuropäische Lösung geworben.

"Die Produktionsvolumen und auch die zu tragenden Lasten müssen gerecht auf die europäischen Werke aufgeteilt werden", sagte Franz. Einen Kommentar zu den Stelleneinsparungen in den einzelnen Standorten lehnte Betriebsratschef Franz ab: "Das sind Planzahlen, die wir so nicht akzeptieren. Wir machen solche Rechnungen nicht auf."

"Harte und konstruktive Verhandlungen"

Portrait Klaus Franz (Foto: AP)
Opel-Gesamtbetriebsratschef Franz will eine eigene Rechnung aufmachenBild: AP

Zugleich kündigte er harte und konstruktive Verhandlungen an, die relativ schnell konkrete Ergebnisse bringen könnten. Dabei geht es unter anderem auch um das industrielle Konzept, die Verteilung der Produktion und die Sanierungsbeiträge der einzelnen Werke.

Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster verteidigte dagegen den geplanten Stellenabbau. "Wir haben immer gesagt, dass wir angesichts der massiven Krise, in der sich die Autoindustrie bewegt, restrukturieren müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu sein", so Forster. Ziel sei, den Abbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten.

Proteste gegen mögliche Werksschließungen hatte es in Spanien, Großbritannien und Belgien gegeben. Magna und die russische Sberbank wollen jeweils 27,5 Prozent an Opel übernehmen. Der bisherige Eigentümer General Motors will 35 Prozent behalten. 10 Prozent sollen an die Mitarbeiter gehen, die dafür Sanierungsbeiträge bringen müssen. Die Opel-Übernahme ist am Dienstag Thema einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses des Bundestags. (uh/je/dpa/afp/ap)