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Papst dankt Gläubigen zum Abschied

27. Februar 2013

Einen Tag vor seinem Rücktritt hat sich der Papst von den Gläubigen verabschiedet. Unter dem Jubel Zehntausender Pilger hielt Benedikt XVI. auf dem Petersplatz in Rom die letzte Generalaudienz seines Pontifikats.

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Auf dem Weg durch die Menge zur letzten Generalaudienz: Papst Benedikt (Foto: DW)
Bild: DW/B. Riegert

Zum letzten großen öffentlichen Auftritt von Papst Benedikt XVI. kamen schätzungsweise 150.000 Menschen zusammen. Bei strahlendem Sonnenschein jubelten sie dem Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche bereits bei seiner Ankunft mit dem Papamobil zu.

Auf der Fahrt mit dem offenen Fahrzeug durch die Reihen der Gläubigen ließ sich der Papst Zeit bei seinem Bad in der Menge. Immer wieder segnete er Kinder und suchte den Kontakt mit den Pilgern. Viele Menschen schwenkten Fahnen mit Dankesgrüßen. Auch zahlreiche Kardinäle hatten sich zu der Generalaudienz eingefunden.

Letzte Papstaudienz unter freiem Himmel

Ein letzter Gruß

In seiner letzten großen öffentlichen Ansprache als Papst dankte Benedikt den Gläubigen und sagte, er vertraue Gott die Kirche in aller Welt an: "Gott wird seine Kirche nicht kentern lassen". Zugleich bedankte sich der Papst bei allen, die seinen am 11. Februar angekündigten Rücktritt mit Respekt und Verständnis aufnahmen. Er habe diese Entscheidung "in Gelassenheit" und zum Wohle der Kirche getroffen. Er sei sich bewusst, wie "wichtig und ungewöhnlich" sein Rücktritt sei, sagte der Papst, der als erstes katholisches Kirchenoberhaupt seit dem Mittelalter vor dem Tod auf eigenen Beschluss aus dem Amt scheidet.

Menschen auf dem Petersplatz (Foto: DW)
Sie alle wollten den Papst ein letztes Mal sehenBild: DW/B. Riegert

Pontifikat endet Donnerstag um 20.00 Uhr

Am Donnerstagabend wird der Trubel um die letzten Tage Benedikts als Papst vorbei sein. Dann wird der 85-Jährige mit einem Hubschrauber zur päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo vor den Toren Roms fliegen. Um 17.30 Uhr ist noch ein Abschiedsgruß des Papstes an die Gläubigen der Diözese Albano von der Loggia der Residenz Castel Gandolfo aus geplant. Mit dem offiziellen Ende des Pontifikats um 20.00 Uhr stellt auch die Schweizer Garde ihren "öffentlichen Dienst" für den Papst ein. Die Sicherheit Benedikts ist aber garantiert, die Gendarmerie wird ihren Wachdienst fortsetzen.

Vatikan plant für Zeit danach

Im Vatikan laufen die Vorbereitungen für die Zeit der Sedisvakanz und das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes auf Hochtouren. Frühestens Anfang nächster Woche werde die Kardinalsversammlung in Rom zusammenkommen, um die Papst-Wahl im März vorzubereiten und über den Beginn des Konklaves zu entscheiden, sagte Papst-Sprecher Federico Lombardi.

Benedikt wird "Emeritierter Papst"

Nach seinem Rücktritt wird sich Benedikt laut Lombardi "Emeritierter Papst" oder "Römischer emeritierter Pontifex" nennen. Man werde sich an Joseph Ratzinger aber weiterhin auch mit der Anrede "Eure Heiligkeit" wenden können. Auch in Zukunft werde der 85-Jährige weiter weiß tragen, die Farbe der Päpste.

Papst Benedikt hatte am 11. Februar überraschend seinen Rücktritt zum Ende des Monats angekündigt. Begründet hatte er seinen Schritt mit seinen schwindenden Kräften.

GD/kle/qu (dpa, epd, afp)