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Peres nennt Abbas guten Partner

31. Dezember 2012

Der israelische Präsident Peres hat den Palästinensern gegenüber versöhnliche Töne angeschlagen. Damit handelte er sich prompt scharfe Kritik des regierenden Likud-Blocks von Premier Netanjahu ein.

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Schimon Peres (Foto: AFP/GettyImages)
Bild: AFP/Getty Images

Es sei bedauerlich, dass der Präsident "persönliche politische Meinungen" äußere, die der offiziellen israelischen Position zuwider liefen, hieß es in einer Stellungnahme des Likud von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und der ultrakonservativen Partei Israel Beitenu. Peres habe den Bezug zur Realität verloren. Netanjahu habe Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mehrfach zur Rückkehr an den Verhandlungstisch eingeladen, dieser habe es aber "vorgezogen, sich der Hamas gegen Israel anzuschließen".

Die Zeit drängt - meint Peres

Staatschef Schimon Peres hatte in seiner Residenz in Jerusalem vor israelischen Diplomaten gesagt, die einzige Möglichkeit Israels, die Geschicke in der Region positiv zu beeinflussen, sei ein Friedensabkommen mit den Palästinensern zu schließen. Palästinenserpräsident Abbas, den er seit 30 Jahren kenne, sei dafür ein guter Partner. Es gebe keinen anderen arabischen Führer, der sich gegen den Terrorismus und für den Frieden und einen entmilitarisierten Palästinenserstaat ausspreche.

Peres betonte, Israel müsse im Nahost-Konflikt von einem aggressiven Ansatz Abstand nehmen und einen moderaten Kurs einschlagen. Der inzwischen 89-Jährige, der 1994 zusammen mit dem damaligen israelischen Regierungschef Jizchak Rabin und Palästinenserführer Jassir Arafat für die gemeinsamen Bemühungen um den Nahostfriedensprozess mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war, mahnte zugleich zur Eile, denn es bleibe nicht mehr viel Zeit.

Die Nahost-Friedensgespräche liegen seit September 2010 auf Eis. Die Palästinenser fordern den Stopp des israelischen Siedlungsbaus während der Verhandlungen, Israel lehnt aber jede Vorbedingung ab. In den vergangenen Wochen kündigte die israelische Regierung wiederholt weitere Siedlungsbau-Projekte im Westjordanland und in Ost-Jerusalem an, offensichtlich als Reaktion auf die Entscheidung der Vereinten Nationen, den Palästinensern einen dauerhaften Status als UN-Beobachterstaat einzuräumen. Bei den Parlamentswahlen am 22. Januar wird mit einem Sieg des Wahlbündnisses aus Likud und Israel Beitenu gerechnet.

qu/det (apf, ape, dapd)