1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Polizist nach Tod eines Schwarzen verurteilt

12. Februar 2016

Nicht immer wird Polizeigewalt gegen Schwarze in den USA geahndet. Anders der Fall in New York. Hier drohen einem Polizisten bis zu 15 Jahre Haft, weil er 2014 einen unbewaffneten Schwarzen erschossen hatte.

https://p.dw.com/p/1HuCp
New Yorker Polizist wegen Tod eines Afroamerikaners verurteilt (Bild: reuters)
Bild: Reuters/M. Altaffer

Das genaue Strafmaß soll laut "New York Times" im April verkündet werden. Der Polizist war im November 2014 mit einem anderen Beamten auf Streife in einer sozialen Wohnsiedlung in Brooklyn auf den 28-Jährigen Mann und dessen Freundin gestoßen. Die Beamten trafen in einem dunklen Treppenhaus das Paar, als sich plötzlich ein einzelner Schuss aus der Dienstwaffe des einen Polizisten gelöst und den Mann in die Brust traf. Der Mann starb kurz danach im Krankenhaus. Dem Polizisten wird auch vorgeworfen, nicht schnell genug Hilfe für den Angeschossenen angefordert zu haben.

Mangelnde Reformbereitschaft in Ferguson

Wiederholte Fälle von übermäßiger Gewalt gegen Schwarze, oft mit tödlichem Ausgang, haben in den USA in den vergangenen Jahren wiederholt für Empörung gesorgt. Einer der prominentesten Fälle war der Tod des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri im August 2014. Nach einer Welle von Protesten und Krawallen zeigten sich Polizei und Stadt zwar reformbereit. Der Stadtrat aber blockierte ein entsprechendes Konzept in dieser Woche. Daraufhin drohte US-Justizministerin Loretta Lynch der Kleinstadt mit einer Klage.

"Routinevorgang" sorgt in Cleveland für Empörung

Für Empörung sorgte auch das Vorgehen der Stadt Cleveland nach dem Tod eines zwölfjährigen schwarzen Jungen. Bürgermeister Frank Jackson hat sich bei den Eltern des von einem US-Polizisten erschossenen Tamir Rice entschuldigt, weil die Stadt ihnen die Entsendung eines Krankenwagens in Rechnung gestellt hatte. Es tue ihm leid, wenn das die Trauer und den Schmerz der Eltern noch vergrößert habe, sagte Jackson. Das Versenden der Rechnung über 500 Dollar sei ein Routinevorgang gewesen, sagte Jackson. Sie sei nicht für die Eltern bestimmt gewesen, sondern für die Versicherung des Jungen.

bri/stu (afp, dpa)