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Schlechte Noten

26. Januar 2011

Knapp ein Jahr nach dem Machtwechsel in der Ukraine erhalten Präsident Janukowitsch und Premier Asarow von den Ukrainern schlechte Noten für ihre Leistungen bei der Lösung der wichtigsten Probleme des Landes.

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Portrait von Wiktor Janukowitsch (Foto: AP)
Ukrainer bewerten Präsident Wiktor JanukowitschBild: AP

Rund die Hälfte der Ukrainer beurteilt die Bemühungen von Präsident Wiktor Janukowitsch und Premier Mykola Asarow zur Lösung der wichtigsten Probleme des Landes negativ. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage, die das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFAK Ukraine im Auftrag der Ukrainischen Redaktion der Deutschen Welle im Dezember 2010 nach repräsentativen Methoden in der Ukraine erhoben hat.

Schlechte Noten für Wirtschaftspolitik

Als wichtigste Probleme des Landes nannten die Ukrainer wirtschaftliche Probleme (79 Prozent), gefolgt von Korruption (55 Prozent) und Machtmissbrauch durch Polizisten und Beamte (34 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich.

In allen drei Punkten schneidet Präsident Janukowitsch bei den positiven Nennungen am schlechtesten ab. Nur jeweils 10 Prozent der Befragten bewerten seine Bemühungen als insgesamt gut. Den höchsten negativen Wert erhielt er im Punkt Machtmissbrauch durch Polizisten und Beamte: 50 Prozent der Befragten halten Janukowitschs Bemühungen in dieser Frage für insgesamt schlecht. Seine Bemühungen zur Lösung der wirtschaftlichen Probleme des Landes beurteilen 48 Prozent als schlecht. Bei der Korruptionsbekämpfung sagen es 46 Prozent der Befragten.

Wie Janukowitsch schneidet auch Premier Asarow am schlechtesten ab bei den Bemühungen im Kampf gegen den Machtmissbrauch durch Polizisten und Beamte (negativ: 51 Prozent; positiv: 8 Prozent), bei der Lösung wirtschaftlicher Probleme (negativ: 50 Prozent; positiv: 9 Prozent) sowie bei der Korruptionsbekämpfung (negativ: 47 Prozent; positiv: 7 Prozent).

Grafik zu Janukowitsch und Asarow (Grafik: DW)

Zustimmung zu Außenpolitik und Terrorbekämpfung

Eine positive Beurteilung erhält Präsident Janukowitsch bei der Beseitigung von Spannungen mit anderen Ländern. 37 Prozent halten die Politik des Präsidenten für insgesamt gut, 16 Prozent für insgesamt schlecht. Die positiven Nennungen überwiegen auch im Punkt der Terrorismusbekämpfung (insgesamt gut: 38 Prozent; insgesamt schlecht: 17 Prozent).

Asarow erreicht in dieser Frage mit 31 Prozent positiver Nennung seinen besten Wert. Nur ein Fünftel (19 Prozent) findet seine Bemühungen zur Terrorismusbekämpfung insgesamt negativ. Bei den Bemühungen um die Entspannung der Beziehungen mit anderen Ländern liegt Asarow (insgesamt gut: 26 Prozent; insgesamt schlecht: 23 Prozent) hinter Janukowitsch. Der Präsident schneidet aber auch in allen anderen abgefragten Punkten besser ab als der Premier.

Auch wenn in der Ukraine zunehmend Besorgnis hinsichtlich der Presse- und Meinungsfreiheit geäußert wird, geben 28 Prozent der Befragten Janukowitsch hier eine gute Note. 20 Prozent nehmen allerdings eine negative Bewertung vor. 52 Prozent wollten oder konnten keine eindeutige Antwort auf diese Frage geben.

Während Janukowitsch bei der Beseitigung von Spannungen mit anderen Ländern, der Terrorismusbekämpfung und für seine Bemühungen um die Pressefreiheit mehr positive als negative Werte erhielt, überwiegen die negativen Bewertungen bei den nachfolgenden Kriterien deutlich. So bewerten nur 15 Prozent der Befragten die Bemühungen des Präsidenten im Kampf gegen Menschenrechtsverstöße als insgesamt gut, aber 34 Prozent als insgesamt schlecht. Weitere 15 Prozent sehen seine Bemühungen zur Lösung von Demokratiedefiziten positiv, aber 29 Prozent urteilen negativ. Nur 13 Prozent der Befragten werten Janukowitschs Bemühungen im Kampf gegen die Kriminalität im Lande positiv (negativ: 38 Prozent).

Methode der Befragung

Die Befragung wurde bevölkerungsrepräsentativ in der Ukraine durchgeführt. Es wurden 1000 Personen an 35 Sample-Points in der gesamten Ukraine im Zeitraum vom 3. bis 13. Dezember befragt. Die Gesamtheit der Befragten entspricht der Bevölkerungsstruktur der Ukraine.

Autor: Bernd Johann
Redaktion: Markian Ostaptschuk