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Taliban bekennen sich zu Anschlag in Pakistan

27. Mai 2009

Das Ziel des Anschlages war eine Polizeistation in der ostpakistanischen Stadt Lahore. Dabei kamen mindestens 24 Menschen ums Leben. Mehr als 250 wurden verletzt. Die Taliban haben sich jetzt zu dem Anschlag bekannt.

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Menschen tragen einen Sarg (Foto: AP)
Trauer nach dem Anschlag in LahoreBild: AP

Es geschah mitten in der Innenstadt. Der mit Sprengstoff beladene Minibus wollte nach Angaben der Polizei eine Absperrung durchbrechen. Dann sei der Wagen genau vor der Polizeistation explodiert. Vor der Explosion habe es eine Schießerei gegeben. Das dreistöckige Polizeigebäude sei durch die Detonation vollständig zerstört worden. Mehrere Häuser in der Nachbarschaft, in denen Büros von Behörden und der Geheimdienst untergebracht waren, wurden den Angaben zufolge schwer beschädigt.

Bislang kein Bekennerschreiben

Untersuchungen am Tatort(Foto: AP)
Untersuchungen am TatortBild: AP

Zunächst hatte sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Am Mittwoch (27.05.2009) teilte dann das Washingtoner-Institut SITE-Institut mit, die pakistanische Taliban habe sich zu dem Anschlag auf die Polizeiwache bekannt. Das SITE-Institut ist auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisiert.

Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt, da noch Verschüttete unter den Trümmern vermutet werden. Pakistanische Fernsehsender zeigten Bilder von Rettungskräften, die mit schwerem Räumgerät nach weiteren Opfern suchten. Armee und Polizei riegelten den Anschlagsort weiträumig ab. Es war bereits der dritte große Anschlag in Lahore, der zweitgrößten Stadt Pakistans, in diesem Jahr.

Gewalt nimmt stetig zu

Seit Mitte 2007 hat die Gewalt in Pakistan massiv zugenommen. Immer wieder geraten vor allem Sicherheitskräfte, Regierungsgebäude und Einrichtungen westlicher Staaten ins Visier von Attentätern. Die pakistanische Armee liefert sich derzeit im Swat-Tal im Nordwesten des Landes erbitterte Kämpfe gegen die Taliban. Nach Militärangaben kämpfen dort rund 15.000 Angehörige der Sicherheitskräfte gegen 4000 bis 5000 Extremisten. Die blutigen Gefechte führten auch dazu, dass rund 1,9 Millionen Zivilisten fliehen mussten.

Derzeit hält sich auch der Oberbefehlshaber der US-Truppen in der Region, David Petraeus, zu Gesprächen in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad auf.

maskierte und bewaffnete Taliban-Kämpfer im Swattal(Photo: dpa)
Seit Wochen läuft im Swat-Tal die Großoffensive der pakistanischen Armee gegen die Taliban-RebellenBild: picture-alliance/ dpa

(as/chr/afp/dpa/rtr)