Chefvolkswirt der Commerzbank im Interview mit DW-RADIO
Der Anstieg des Euro im Vergleich zum US-Dollar ist nach Ansicht von Ulrich Ramm, Chefvolkswirt der Commerzbank, für die deutsche Volkswirtschaft "eher von Nutzen als eine Belastung". In einem Interview mit DW-RADIO sagte Ramm, ein Euro-Kurs von 1,15 US-Dollar sei zwar am günstigsten "für ein ausgewogenes Verhältnis".
Bundesdeutsche Unternehmen profitierten aber im Moment eher von den günstigen Einkaufspreisen bei Rohstoffen. Lediglich zehn Prozent der deutschen Exporte gingen in die USA, 40 Prozent blieben im Euro-Raum, "und zwar ohne das Risiko von Wechselkursschwankungen".
Ramm verwies auf zahlreiche Notenbanken, die den Euro mittlerweile als Währungsreserve halten: "Die haben offensichtlich die Qualitäten des Euro erkannt und verdienen gut am derzeitigen Zinsniveau." Seiner Einschätzung nach werde die Europäische Zentralbank die Zinsen bald senken, so Ramm im deutschen Auslandsrundfunk.
27. Mai 2003
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