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Verhandlungen über Opel in heißer Phase

29. Mai 2009

Im Bundeskanzleramt findet ein weiteres Spitzengespräch über die Zukunft von Opel statt. Nachdem Fiat das Interesse an Opel verloren hat, scheint Magna der letzte Kandidat für einen Einstieg bei Opel zu sein.

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TV-Kamera vor Kanzleramt im Dunkeln (Foto: ap)
Das zweite Opel-Spitzengespräch im Kanzleramt könnte eine Entscheidung bringenBild: AP

Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna hat am Freitag (29.05.2009) ein neues Konzept für eine Opel-Übernahme vorgelegt. Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sagte in Berlin: "Es gibt neue Vorstellungen von Magna. Die werden derzeit mit GM noch verhandelt und gleichzeitig auch von uns überprüft." Es sei nicht sicher, ob noch am Freitag eine Entscheidung falle, "weil diese Prozesse natürlich auch entsprechend klar überprüft werden wollen", betonte der CSU-Politiker.

Nach Medienberichten haben GM und Magna sich bereits auf ein Rettungskonzept für Opel verständigt. Es gebe eine grundsätzliche Übereinkunft zwischen den Unternehmen, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen zu Reuters. Es liege eine Rahmenvereinbarung vor. Nun werde an wichtigen Details gearbeitet. Von Seiten der Unternehmen gab es dafür zunächst keine Bestätigungen.

Fiat-Chef: Irrationale Risiken

Fiat-Logo vor Opel-Haus (Foto: ap)
Eine Ehe von Fiat und Opel ist in weite Ferne gerücktBild: AP

Magna dürfte damit bei dem Gipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die besten Karten für einen Einstieg bei Opel haben. Fiat-Chef Sergio Marchionne nimmt an dem Treffen nicht teil. Die neuen Geldforderungen von GM von bis zu 350 Millionen Euro würden Fiat dazu zwingen, Opel finanziell zu unterstützen und sich damit "unnötigen und irrationalen Risiken auszusetzen", gab Marchionne bekannt.

An dem Spitzentreffen im Kanzleramt nehmen auch die Ministerpräsidenten der vier Länder mit Opel-Standorten teil. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) erwartet ein Ergebnis bei der auf den Abend verschobenen Opel-Spitzenrunde in Berlin. Sollte es kein Ergebnis geben, müsse es bei GM personelle Konsequenzen geben, sagte Rüttgers vor dem Treffen im Kanzleramt. Das bisherige Verhalten von GM bezeichnete er als "inakzeptabel".

Fahnen vor GM-Stammsitz in Detroit (Foto: ap)
GM hat seinen Hauptsitz in DetroitBild: AP

In den USA wird spätestens für nächsten Montag mit der Insolvenz von GM gerechnet.

Belgiens Wirtschaftsminister verärgert

Belgien hat Deutschland unterdessen bei den Rettungsversuchen für Opel in Europa erneut einen Alleingang vorgeworfen. Die Bundesregierung habe sich nicht wie vereinbart mit anderen betroffenen Ländern eng abgestimmt, erklärte der belgische Wirtschaftsminister Vincent Van Quickenborne am Freitag. "Wir sind sehr besorgt über die gesamte Situation." Wirtschaftsstaatssekretär Peter Hintze trat der Kritik entgegen. Die anderen Länder seien regelmäßig informiert worden. Der geplante Brückenkredit für Opel werde allen Standorten nützen. (mas/hf/rtr/ap/dpa)

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