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VW übernimmt Karmann

20. November 2009

Der Aufsichtsrat des Volkswagenkonzerns hat den geplanten Zusammenschluss mit Porsche besiegelt. Außerdem wurde ein Einstieg beim insolventen Zulieferer Karmann beschlossen.

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Leuchtender Schriftzug am Karmann-Werk in Osnabrück (Foto: AP)
Auf dem Karmann-Gelände werden demnächst VW-Autos produziertBild: AP
VW-Porsche-Logo (Foto: ap)
Porsche ist jetzt Teil von VWBild: AP

Auf der Tagesordnung der Aufsichtsratsitzung beim größten Autobauer Europas standen am Freitag (20.11.2009) zwei wichtige Entscheidungen über die Zukunft des Volkswagenkonzerns. So will VW noch in diesem Jahr für rund vier Milliarden Euro mit knapp 50 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Dazu planen die Wolfsburger eine Kapitalerhöhung im ersten Halbjahr 2010. Die Aktionäre sollen dem in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 3. Dezember zustimmen. Im Laufe des Jahres 2011 soll die Verschmelzung abgeschlossen sein.

Nachdem der VW-Aufsichtsrat dem Vertrag zugestimmt hatte, billigte auch der Porsche-Aufsichtsrat die Pläne. Mit der Aufsichtsrat-Absegnung der VW-Porsche-Ehe rücken VW-Chef Martin Winterkorn und Finanzchef Hans Dieter Pötsch an die Spitze der Porsche-Holding, um dort die Funktionen der entlassenen Manager Wendelin Wiedeking und Holger Härter zu übernehmen.

Karmann kommt auch zu VW

Karmann-Logo (Foto: ap)
Mehr als 100 Jahre Karmann - eine Ära geht zu EndeBild: picture-alliance/ dpa

Die zweite Entscheidung betraf den insolventen Autozulieferer Karmann aus Osnabrück: Volkswagen übernimmt dessen komplette Autoproduktion. 1000 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Die Mitarbeiter von Karmann würden allerdings nicht direkt übernommen, sondern müssten sich neu bewerben, hieß es. Sie hätten aber gute Chancen, genommen zu werden. Die Karmann-Maschinen, -Anlagen und -Grundstücke werden von VW gekauft, auf dem Karmann-Firmengelände sollen künftig Autos gebaut werden.

VW gehörte früher zu den größten Kunden von Karmann. Der Zulieferer war wegen der schweren Autokrise in Turbulenzen geraten und musste im April dieses Jahres Insolvenz anmelden. Mit dem Verkauf an VW geht für Karmann eine 100-jährige Firmengeschichte zu Ende.

Das Engagement bei Porsche und Karmann ist nur ein Zwischenschritt in den ehrgeizigen Investitionsplänen von VW-Chef Wolfgang Piech: VW hat sich zum Ziel gesetzt, den Weltmarktführer Toyota in den nächsten Jahren vom Thron zu stoßen.

Autorin: Sabine Faber (dpa, rtr)

Redaktion: Julia Elvers-Guyot