1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wales gewinnt "Battle of Britain"

Olivia Gerstenberger25. Juni 2016

Der leichte Favorit um Superstar Gareth Bale schafft es mit einer glanzlosen Vorstellung und einem Eigentor ins Viertelfinale. Nordirland scheidet knapp geschlagen, aber erhobenen Hauptes aus.

https://p.dw.com/p/1JCfN
Bale und Ramsey feiern das 1:0 (Foto: picture-alliance/dpa/C. Petit Tesson)
Bild: picture-alliance/dpa/C. Petit Tesson

Das Duell der EM-Neulinge war knapp und die Entscheidung fiel durch ein Eigentor: Weil Gareth Mc Auley ins eigene Tor traf (75. Minute) gewann Wales mit 1:0 (0:0) und steht erstmals im Viertelfinale einer Fußball-Europameisterschaft. Vor 48.000 Zuschauern im Pariser Prinzenparkstadion war es fast schon bezeichnend, dass ein Eigentor die zähe Partie entschied. Der 36 Jahre alte Abwehrhüne war im zweiten Gruppenspiel noch gefeierter Held, als er das erste nordirische Tor beim 2:0 gegen die Ukraine erzielt hatte. Damit trifft Wales am Freitag (21.00 Uhr MESZ im DW-Liveticker) in Lille auf den Sieger der Partie zwischen Ungarn und Belgien. Drei Eigentoire bedeuten jetzt schon einen neuen EM-Rekord.

Damit schieden auch die feierfreudigsten Fans der EM aus: Sie waren eine Bereicherung mit ihrem "Will Grigg's on Fire" - dem EM-Ohrwurm schlechthin. Sportlich lief es so lala - Nordirland war in der deutschen Gruppe als einer der vier besten Gruppendritten in die K.o.-Runde eingezogen. Die Waliser hatten vor allem auf dem Platz beeindruckt und sich mit einem 3:0-Erfolg über Russland am letzten Spieltag den Gruppensieg vor England gesichert. Der "Brexit" gab der Partie noch eine ganz besondere Note: Wie England hatte sich die walisische Bevölkerung für einen EU-Austritt ausgesprochen, während die Nordiren gern drin geblieben wären.

Gute Laune trotz Niederlage

Nordirlands Trainer Michael O'Neill hatte seinen besten Torjäger Kyle Lafferty anstelle von Conor Washington zurück in die Startelf beordert. In der Qualifikation war Lafferty mit beeindruckenden sieben Toren noch gefeierter Held. Im Achtelfinale versprühte er allerdings keinerlei Torgefahr. Bei Wales hatte Coach Chris Coleman dieselbe Elf wie beim Sieg gegen Russland ins Spiel geschickt.

Fans von Nordirland in der Kurve (Foto: picture-alliance/AP Photo/P.D. Josek)
Sie kamen, um zu singen: Die nordirischen Fans sorgten ausnahmslos für gute StimmungBild: picture-alliance/AP Photo/P.D. Josek

Dass es ein enges Duell werden würde, darauf hatten sich Spieler und Fans eingestellt - dass die erste Halbzeit aber so chancenarm verlief, war doch ein wenig enttäuschend. Stuart Dallas prüfte in der 10. Minute die Reflexe des walisischen Torwarts Wayne Hennessey, zehn Minuten später schoss Aaron Ramsey ein Abseitstor für Wales. Hennessey lenkte einen Ball von Jamie Wards Ball über die Latte - und das war's dann auch schon. Und so dauerte es bis zur 53. Minute, bis Wales die erste Großchance hatte: Ein Kopfball von Sam Vokes weckte die Fans beider Lager wieder zum Leben - und auch die Spieler auf dem Platz: Der Freistoß von Superstar Gareth Bale prüfte Michael Mc Govern, der wiederum leitete mit seiner Parade einen Konter ein.

Tragischer Held

Währenddessen sangen die Nordiren ununterbrochen weiter - bis Bale eine scharfe Flanke in den Strafraum schlug und Gareth Mc Auley sich gezwungen sah, einzugreifen. Hinter ihm war der eingewechselte Hal Robson-Kanu herangestürmt und war einschussbereit, Mc Auley kam ihm jedoch zuvor und lenkte beim Klärungsversuch den Ball ins eigene Tor (75.). Die Fans der "Green and White Army" schockte das eigentlich gar nicht. Sie sangen einfach weiter und glaubten an und hofften auf den Ausgleich. Doch der fiel nicht mehr und so waren es am Ende vor allem die walisischen Fans, die aus vollster Kehle ihren Jubelgesang anstimmten.

Eigentor McAuley (Foto: Getty Images/C. Rose)
McAuley (2.v.r.) bei seinem EigentorBild: Getty Images/C. Rose

Lesen Sie hier noch einmal das Achtelfinale zwischen Wales und Nordirland mit allen Höhepunkten in unserem Liveticker nach: