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Weltbank-Chef Kim wiedergewählt

28. September 2016

Fünf weitere Jahre an der Spitze der Weltbank - Jim Yong Kim kann nach einem überzeugenden Wahlerfolg an der Verwirklichung seines ehrgeizigen Ziels arbeiten: Die Vernichtung der Armut bis zum Jahr 2030.

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Jim Yong Kim
Bild: picture-alliance/dpa/N. Shrestha

Der Exekutivrat der Weltbank wählte den in Südkorea geborenen Jim Yong Kim am Dienstag in Washington einstimmig für fünf weitere Jahre zum Chef der Organisation. Der 56-jährige US-Amerikaner, dessen jetzige Amtszeit bis Mitte nächsten Jahres läuft, war der einzige Kandidat. 

Für eine zweite Amtszeit hatte er unter anderem die Unterstützung Deutschlands erhalten. Auch andere wichtige Anteilseigner der Weltbank wie die USA, China und Frankreich hatten ihm ihre Untersützung zugesichert. "Ich fühle mich geehrt, die Ehre einer zweiten Amtszeit an der Spitze dieser großartigen Institution zu bekommen", sagte der gelernte Mediziner nach seiner Wahl.

Beobachter vermuten, dass der Exekutivrat mit einer so frühzeitigen Vertragsverlängerung verhindern wollte, dass sich andere Kandidaten für das Amt ins Gespräch bringen. Bei Kims Wahl 2012 war es zum ersten Mal in der Geschichte der Weltbank zu einer Kampfabstimmung gekommen, nachdem sich der Kenianer Ngozi Okonjo-Iweala ebenfalls beworben hatte.

Nicht unumstritten

Jim Yong Kim ist allerdings nicht unumstritten. Anfang August hatte die Mitarbeitervereinigung der Weltbank in einem offenen Brief massive Kritik an ihm geübt. In der internationalen Finanzorganisation herrsche eine "Führungskrise", welche die Weltbank "auf längere Sicht irrelevant" machen könnte, hieß es darin. Die rund 15.000 Mitarbeiter zählende Organisation beklagte Intransparenz bei der Postenbesetzung, Führungsschwäche, interne Unzufriedenheit und ein Übergewicht der USA. 

Einer informellen Regelung zufolge stellen die USA den Weltbankpräsidenten, während die Europäer den Chef der Schwesterorganisation, des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestimmen dürfen. Derzeit ist es die Französin Christine Lagarde.

Ambitioniertes Ziel

Ungeachtet der Unzufriedenheit mit seiner Person innerhalb der Weltbank treibt Kim ein ehrgeiziges Projekt voran: Bei seinem Amtsantritt vor vier Jahren hat er sich zum Ziel gesetzt, die extreme Armut in der Welt bis zum Jahr 2030 auszulöschen. Außerdem solle das Einkommen der unteren 40 Prozent der Weltbevölkerung deutlich angehoben werden. "Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, diese wichtigen Ziele zu erreichen", sagte Kim. 

Die Weltbank wurde wie der IWF 1944 auf der Konferenz von Bretton Woods gegründet und sollte ursprünglich den Wiederaufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg voranbringen. Heute ist es die Kernaufgabe der Weltbankgruppe, die Armut in der Welt zu bekämpfen und die Lebensbedingungen der Menschen in den Entwicklungsländern zu verbessern.

mak/qu (afp, dpa)