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Wer wirbt am witzigsten?

Aliki Reichenberger19. Juni 2004

Das Festival an der Côte d´Azur ist nach wie vor das wichtigste in der Werbebranche. Vom 20. bis 26. Juni werden dort die begehrten "Löwen" für die beste Reklame unter Wettstreitern aus aller Welt vergeben.

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'Löwen' für Werbelöwen

An Agenturen trifft sich in Cannes alles, was Rang und Namen hat. Und auch die Kunden sind in diesem Jahr präsent wie nie zuvor. Das zeigt sich unter anderem daran, dass sie erstmals auch in den Jurys für die fünf Kategorien Film, Printmedien, Internt-Werbung, Medienstrategie und Direktmarketing sitzen. Hewlett Packard, Ikea und Procter & Gamble werden bei der Vergabe der "Löwen" ein Wörtchen mitzureden haben.

Cannes Werbefestival 2003
Für T-Mobile bekamen Springer und Jacoby Gold in der Kategorie Media.Bild: Springer & Jacoby

Effektivität und Kreativität

Werbepreise gibt es viele. Wichtig sind unter anderem der des ADC (Art Director´s Club), der One Show und der Clio Awards. "Aber das Festival in Cannes ist mit Sicherheit das bedeutendste weltweit, gleichzusetzen mit den Oscars in Hollywood oder einer Goldmedaille bei den Olympischen Spielen", so Boris Bullwinkel von der Medienagentur Werbeweischer zu DW-WORLD. Das Besondere an Cannes ist, dass die Jurys bei den Auswahlkriterien den Schwerpunkt eindeutig auf die Kreativität legen, und somit honoriert ein "Löwe" vor allem den künstlerischen Aspekt einer Werbung. Agenturen aber müssen in erster Linie dem Anspruch ihrer Kunden gerecht werden und die wünschen sich natürlich Effektivität. Dafür gibt es sogar einen eigenen Preis, den Effi Award, der aus Sicht der Kunden bisher wichtiger war als ein "Löwe" aus Cannes. Über die größere Präsenz von Kunden in Cannes in diesem Jahr freut sich Boris Bullwinkel deshalb besonders: "Die Kunden haben erkannt, dass sich effektive und kreative Werbung nicht ausschließen."

Preise für englischen Humor

Ein Schwerpunkt soll dieses Jahr auf die Bereiche Medienstrategie und Direktmarketing gelegt werden, aber "die Königsdisziplin ist nach wie vor der Film", so Bullwinkel zu DW-WORLD. Ebenfalls beim Publikum beliebt und deshalb wichtig sind die "Löwen" im Bereich Printwerbung. Deutschland hat zwar in diesem Jahr nach den USA die meisten Einreichungen, doch wirklich große Preise haben deutsche Agenturen in Cannes bisher noch nicht abgeräumt. Die erfolgreichste deutsche Agentur im vergangenen Jahr war Springer & Jacobi, aber im Länder-Ranking schaffte es Deutschland nur auf Platz fünf. Mit 18 "Goldenen Löwen" war England der große Gewinner 2003, was vermutlich auch mit dem berühmten englischen Humor zusammenhängt.

Cannes Werbefestival 2003
Für Dat Backhus bekamen Springer und Jacoby Gold in der Kategorie Outdoor.Bild: Springer & Jacoby

Deutsche Favoriten

So wie die Golden Globes ein Indikator für potenzielle Oscar-Gewinner sind, so zählen auch in Cannes jene Spots und Anzeigen zu den Favoriten, die bereits Gold beim ACD oder den Clio Awards gewonnen haben. Aus deutscher Sicht hat der Spot für den neuen Smart von Springer & Jacobi gute Chancen. Der Werbefilm mit Robbie Williams in der Hauptrolle bringt nicht nur die Fans des Pop-Stars zum Strahlen. Im Printbereich darf sich die Agentur Jung von Matt berechtigte Hoffnungen auf einen "Löwen" machen. Die unter einer Motorhaube gedrängten Rassepferde, sinnbildlich für die Pferdestärken des BMW X5, gewannen bereits Gold beim ACD Deutschland und den Clio Awards.