Wirtschaftsjahr 2016: Stürmische Zeiten

Apple legt sich mit dem FBI an, die Briten haben keine Lust mehr auf die EU und Freihandelsabkommen werden heiß diskutiert. Die Deutsche Bank und VW kommen nicht aus den Schlagzeilen. Das Wirtschaftsjahr in Bildern.

Apple vs. FBI

Nachdem Apple sich der richterlichen Anordnung widersetzt, das iPhone eines toten Attentäters zu entschlüsseln, verklagt die US-Regierung den Konzern. Das FBI betont: Es gehe nur um einen Einzelfall. Tatsächlich aber kämpfen die Kontrahenten um die Entscheidung, wie weit Verschlüsselung gehen darf - ohne Ergebnis. Das FBI kommt schließlich auf anderem Weg zum Ziel.
Leitzins ist und bleibt auf Null

Die Europäische Zentralbank senkt im März den Leitzins im Euroraum überraschend auf null Prozent. Damit sollen Inflation und Konjunktur angekurbelt werden. Die erhofften Impulse bleiben jedoch aus. Die EZB führt ihre lockere Geldpolitik fort und verlängert den milliardenschweren Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren bis Dezember 2017.
Computer 1: Mensch 0

Die bei Google entwickelte Software "Alpha Go" setzt ein Zeichen für die Stärke künstlicher Intelligenz. Im Brettspiel "Go", das lange als zu komplex für Maschinen galt, schlägt die Software einen der weltbesten Spieler: Der Südkoreaner Lee Sedol gewinnt nur eines von vier Spielen. Der Sieg der künstlichen Intelligenz markiert einen historischen Wendepunkt.
Schlussstrich im Supermarkt-Drama

Mit einer Sondergenehmigung erlaubt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel der Supermarktkette Edeka, den Konkurrenten Kaiser's Tengelmann zu übernehmen. Das ist der Anfang einer monatelangen Zitterpartie - das Oberlandesgericht Düsseldorf stoppt den Deal. Nach zähem Ringen vereinbaren Edeka und Rewe die Aufteilung der Kaiser's-Filialen. Über 15.000 Arbeitsplätze sind für weitere fünf Jahre sicher.
Autonomes Fahren bleibt riskant

In Florida verunglückt ein Mann in seinem Tesla-Elektroauto tödlich, während es vom Autopiloten gelenkt wird. Die Technik übersieht einen weißen Lastwagen-Anhänger, der die Straße quert - der Wagen kracht seitlich hinein. Der Crash löst Debatten über den Weg zum autonomen Fahren aus.
Bye-bye EU

Am 23. Juni stimmen die Briten in einem Referendum für den Austritt aus der Europäischen Union. Das Pfund verliert zwar erheblich an Wert, aber der große Schock bleibt aus. Bislang steckt die britische Wirtschaft das Brexit-Votum überraschend gut weg. Das Bruttoinlandsprodukt steigt bis September um 0,5 Prozent und damit stärker als erwartet.
Ungewollte Milliarden

Die EU-Kommission erklärt die Steuerdeals von Apple in Irland zu illegalen Staatsbeihilfen und verdonnert den US-Konzern zur Nachzahlung von bis zu 13 Milliarden Dollar plus Zinsen. Irland lehnt jedoch ab und legt sogar Einspruch gegen die Entscheidung der Kommission ein. Der Grund: Die Milliardenstrafe könnte ausländische Investoren abschrecken, auf die das Land angewiesen ist.
Brandneu

Samsung ruft sein neues "Galaxy Note 7" bereits wenige Wochen nach Verkaufsstart zurück, weil Geräte in Brand geraten. Kurze Zeit später wird das Modell mit neuen Akkus wieder verkauft – doch auch die vermeintlich sicheren Smartphones gehen in Flammen auf. Schließlich stellt Samsung den Verkauf komplett ein. Der Schaden geht in die Milliarden.
Bayer schluckt Monsanto

Der deutsche Chemieriese sichert sich für einen nachgebesserten Preis von rund 66 Milliarden Dollar nach monatelangem Feilschen den umstrittenen US-Biotechkonzern Monsanto - die bisher größte Übernahme durch ein deutsches Unternehmen. Damit wird Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie.
Der Top-Deal des Jahres

Es geht noch teurer: Der Telekom-Konzern AT&T schluckt Time Warner für einen Preis von 85,4 Milliarden Dollar plus über 20 Milliarden Dollar Schulden. Zu Time Warner gehören der Pay-TV-Sender HBO ("Game of Thrones"), CNN und das Hollywood-Studio Warner Bros. Der neu geschaffene Mediengigant richtet sich gegen Online-Konkurrenten wie Netflix und Amazon.
VWs teure Quittung

Folgen des Abgasskandals: Nach einer Klage des US-Justizministeriums einigt sich Volkswagen mit Washington auf einen Vergleich von 14,7 Milliarden Dollar. Die Konsequenz: Bis zu 30.000 Jobs sollen im Rahmen eines Sparprogramms abgebaut werden, 23.000 davon in Deutschland. VW hatte im Herbst 2015 Manipulationen bei Abgastests zugegeben. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen.
Rekordstrafe

Auch die Deutsche Bank ist im Visier der US-Justiz. Der Vorwurf: Unzulässige Geschäftspraktiken mit Hypothekengeschäften aus der Zeit vor der Finanzkrise 2007/08 vor. Eine Strafe von bis zu 14 Milliarden US-Dollar wurde diskutiert, am Ende wurde es ein Vergleich bei rund 7,2 Milliarden - die höchste Strafe, die in den USA jemals gegen eine ausländische Bank verhängt wurde.
Schlechte Aussichten

Jahrelang dauerten die Verhandlungen über die transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) und Kanada (CETA) an. Während der Vertrag mit Kanada unterzeichnet wurde, liegt TTIP auf Eis. Erst recht nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: Im Wahlkampf hatte er angekündigt, das Abkommen nicht weiter zu verhandeln.
Historisches Abkommen

Die OPEC-Mitglieder sowie Russland und andere Förderländer haben sich geeinigt: Erstmals seit acht Jahren wollen sie die Ölförderung drosseln. Insgesamt 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag sollen weniger produziert werden. Ziel ist es, den Ölpreis dauerhaft auf ein höheres Niveau zu treiben.
Neue Sorgen um alte Bank

Die älteste Bank der Welt kämpft ums Überleben: Bei der Monte dei Paschi di Siena werden wegen fauler Kredite radikale Einschnitte notwendig, fünf Milliarden Euro frisches Kapital mussten her. Eine entsprechende Kapitalerhöhung bekam die Bank nicht hin, nun muss der italienische Staat einspringen. Die Pleite scheint vorerst abgewendet.

Apple vs. FBI

Nachdem Apple sich der richterlichen Anordnung widersetzt, das iPhone eines toten Attentäters zu entschlüsseln, verklagt die US-Regierung den Konzern. Das FBI betont: Es gehe nur um einen Einzelfall. Tatsächlich aber kämpfen die Kontrahenten um die Entscheidung, wie weit Verschlüsselung gehen darf - ohne Ergebnis. Das FBI kommt schließlich auf anderem Weg zum Ziel.
Leitzins ist und bleibt auf Null

Die Europäische Zentralbank senkt im März den Leitzins im Euroraum überraschend auf null Prozent. Damit sollen Inflation und Konjunktur angekurbelt werden. Die erhofften Impulse bleiben jedoch aus. Die EZB führt ihre lockere Geldpolitik fort und verlängert den milliardenschweren Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren bis Dezember 2017.
Computer 1: Mensch 0

Die bei Google entwickelte Software "Alpha Go" setzt ein Zeichen für die Stärke künstlicher Intelligenz. Im Brettspiel "Go", das lange als zu komplex für Maschinen galt, schlägt die Software einen der weltbesten Spieler: Der Südkoreaner Lee Sedol gewinnt nur eines von vier Spielen. Der Sieg der künstlichen Intelligenz markiert einen historischen Wendepunkt.
Schlussstrich im Supermarkt-Drama

Mit einer Sondergenehmigung erlaubt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel der Supermarktkette Edeka, den Konkurrenten Kaiser's Tengelmann zu übernehmen. Das ist der Anfang einer monatelangen Zitterpartie - das Oberlandesgericht Düsseldorf stoppt den Deal. Nach zähem Ringen vereinbaren Edeka und Rewe die Aufteilung der Kaiser's-Filialen. Über 15.000 Arbeitsplätze sind für weitere fünf Jahre sicher.
Autonomes Fahren bleibt riskant

In Florida verunglückt ein Mann in seinem Tesla-Elektroauto tödlich, während es vom Autopiloten gelenkt wird. Die Technik übersieht einen weißen Lastwagen-Anhänger, der die Straße quert - der Wagen kracht seitlich hinein. Der Crash löst Debatten über den Weg zum autonomen Fahren aus.
Bye-bye EU

Am 23. Juni stimmen die Briten in einem Referendum für den Austritt aus der Europäischen Union. Das Pfund verliert zwar erheblich an Wert, aber der große Schock bleibt aus. Bislang steckt die britische Wirtschaft das Brexit-Votum überraschend gut weg. Das Bruttoinlandsprodukt steigt bis September um 0,5 Prozent und damit stärker als erwartet.
Ungewollte Milliarden

Die EU-Kommission erklärt die Steuerdeals von Apple in Irland zu illegalen Staatsbeihilfen und verdonnert den US-Konzern zur Nachzahlung von bis zu 13 Milliarden Dollar plus Zinsen. Irland lehnt jedoch ab und legt sogar Einspruch gegen die Entscheidung der Kommission ein. Der Grund: Die Milliardenstrafe könnte ausländische Investoren abschrecken, auf die das Land angewiesen ist.
Brandneu

Samsung ruft sein neues "Galaxy Note 7" bereits wenige Wochen nach Verkaufsstart zurück, weil Geräte in Brand geraten. Kurze Zeit später wird das Modell mit neuen Akkus wieder verkauft – doch auch die vermeintlich sicheren Smartphones gehen in Flammen auf. Schließlich stellt Samsung den Verkauf komplett ein. Der Schaden geht in die Milliarden.
Bayer schluckt Monsanto

Der deutsche Chemieriese sichert sich für einen nachgebesserten Preis von rund 66 Milliarden Dollar nach monatelangem Feilschen den umstrittenen US-Biotechkonzern Monsanto - die bisher größte Übernahme durch ein deutsches Unternehmen. Damit wird Bayer zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie.
Der Top-Deal des Jahres

Es geht noch teurer: Der Telekom-Konzern AT&T schluckt Time Warner für einen Preis von 85,4 Milliarden Dollar plus über 20 Milliarden Dollar Schulden. Zu Time Warner gehören der Pay-TV-Sender HBO ("Game of Thrones"), CNN und das Hollywood-Studio Warner Bros. Der neu geschaffene Mediengigant richtet sich gegen Online-Konkurrenten wie Netflix und Amazon.
VWs teure Quittung

Folgen des Abgasskandals: Nach einer Klage des US-Justizministeriums einigt sich Volkswagen mit Washington auf einen Vergleich von 14,7 Milliarden Dollar. Die Konsequenz: Bis zu 30.000 Jobs sollen im Rahmen eines Sparprogramms abgebaut werden, 23.000 davon in Deutschland. VW hatte im Herbst 2015 Manipulationen bei Abgastests zugegeben. Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge betroffen.
Rekordstrafe

Auch die Deutsche Bank ist im Visier der US-Justiz. Der Vorwurf: Unzulässige Geschäftspraktiken mit Hypothekengeschäften aus der Zeit vor der Finanzkrise 2007/08 vor. Eine Strafe von bis zu 14 Milliarden US-Dollar wurde diskutiert, am Ende wurde es ein Vergleich bei rund 7,2 Milliarden - die höchste Strafe, die in den USA jemals gegen eine ausländische Bank verhängt wurde.
Schlechte Aussichten

Jahrelang dauerten die Verhandlungen über die transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) und Kanada (CETA) an. Während der Vertrag mit Kanada unterzeichnet wurde, liegt TTIP auf Eis. Erst recht nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten: Im Wahlkampf hatte er angekündigt, das Abkommen nicht weiter zu verhandeln.
Historisches Abkommen

Die OPEC-Mitglieder sowie Russland und andere Förderländer haben sich geeinigt: Erstmals seit acht Jahren wollen sie die Ölförderung drosseln. Insgesamt 1,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag sollen weniger produziert werden. Ziel ist es, den Ölpreis dauerhaft auf ein höheres Niveau zu treiben.
Neue Sorgen um alte Bank

Die älteste Bank der Welt kämpft ums Überleben: Bei der Monte dei Paschi di Siena werden wegen fauler Kredite radikale Einschnitte notwendig, fünf Milliarden Euro frisches Kapital mussten her. Eine entsprechende Kapitalerhöhung bekam die Bank nicht hin, nun muss der italienische Staat einspringen. Die Pleite scheint vorerst abgewendet.

Datum 26.12.2016
Anzahl Bilder 15
Autorin/Autor Mariel Müller
Schlagwörter Wirtschaft, Jahresrückblick, 2016, Apple, CETA, Brexit, Volkswagen, Deutsche Bank, OPEC, Bayer, TTIP
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