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Zum Tode von Günter Wand

Marion Wolff15. Februar 2002

Mit Günter Wand geht einer der letzten großen Kapellmeister der Gegenwart. Der medienscheue Dirigent wurde vor allem durch seine hochkarätigen Bruckner- und Schubert-Interpretationen weltberühmt.

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Bild: AP

Neben Klemperer, Karajan, Kleiber oder Furtwängler zählte er zu jenen großen Dirigentenpersönlichkeiten , welche die Musik des 20. Jahrhunderts mitgeformt haben.

Günter Wand wurde am 7. Januar 1912 als Sohn eines Kaufmanns in Elberfeld geboren. Mit sechs Jahren lernte er Klavierspielen. Als Schüler am Elberfelder Realgymnasium feierte er erste Erfolge als Dirigent des Schülerorchesters. Nach dem Abitur studierte Günter Wand auf Drängen des Vaters zunächst Philosophie und Musikwissenschaft an der Kölner Universität. Er besuchte nebenher die Rheinische Musikschule in Köln und die Kölner Hochschule für Musik.

Nach dem 2. Weltkrieg half Güntewr Wand der Stadt Köln, das dortige Musikleben neu aufzubauen. Zusammen mit dem renommierten Gürzenich-Orchester, dessen Chefdirigent er war, machte er sich vor allem um die Neue Musik verdient. Als einer der ersten seines Fachs in Deutschland dirigierte er Werke und viele Uraufführungen von Bernd Alois Zimmermann. Daneben konzertierte er mit Werken von Schönberg und Webern, Messiaen, Fortner, Varèse, Braunfels und Hindemith. War er mit der Publikumsreaktion auf die modernen Kompositionen nicht zufrieden, so wird berichtet, konnte er ein Stück auch durchaus noch einmal spielen lassen. Er war 1948 als erster deutscher Dirigent Gast in der Schweiz, 1950 in Frankreich und 1959 in der Sowjetunion.

Am Donnerstag verstarb Günter Wand im Alter von 90 Jahren auf seinem Altersruhesitz im Berner Oberland.