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Ölpreise steigen vor dem Opec-Treffen

3. Dezember 2015

Die Ölminister der Opec wollen bei ihrem halbjährlichen Treffen am Freitag in Wien über die zukünftige Förderpolitik des Kartells beraten. Ein angeblicher Plan Saudi-Arabiens sorgt im Vorfeld für steigende Ölpreise.

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Saudi-Arabien Erdölraffinerie
Bild: picture-alliance/dpa

Saudi-Arabien arbeitet einem Medienbericht zufolge an einem Vorschlag für eine Stabilisierung des Ölmarktes. Dieser sehe unter anderem die Forderung an die Opec-Mitglieder Iran und Irak vor, ihre Produktion zu senken, berichtete der Branchendienst "Energy Intelligence" am Donnerstag. Auch Produzenten, die nicht Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder sind wie Russland, würden einbezogen.

Der Bericht hat einen Tag vor der Opec-Konferenz die Ölpreise angeschoben. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 2,1 Prozent auf 43,37 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 40,65 Dollar 1,8 Prozent mehr. Am Vortag hatten die weiterhin steigenden Rohölbestände der USA die Preise belastet. Derzeit übersteigt die Förderung von Öl Experten zufolge die Nachfrage um 0,5 bis zwei Millionen Barrel täglich.

Schwierige Umsetzung

Nach Einschätzung von Experten würde es schwierig werden, eine solche Vereinbarung umzusetzen. "Schließlich müssen die Produzenten dem nicht nur zustimmen, sie müssten sich dann auch an das Deal halten", warnte Ric Spooner, Marktanalyst bei CMC Markets in Sydney. "Wer immer die Förderung senkt, verliert Marktanteile, das wird kaum jemand wollen", stimmte ein Händler in Singapur zu. Zuletzt hatte Saudi-Arabien eine Kürzung der Förderung abgelehnt, da das Land seine Marktanteile gegen die Konkurrenz aus Russland und den USA verteidigen wollte. Dies hat die Preise seit dem Sommer vergangenen Jahres um über 60 Prozent einbrechen lassen.

Die Opec liefert derzeit rund ein Drittel des weltweiten Rohöls. Das Kartell besitzt jedoch drei Viertel der bekannten Reserven. Es wurde 1960 in Bagdad von Saudi-Arabien, dem Iran, dem Irak, Kuwait und Venezuela gegründet. Ziel war es, die Ölquellen statt der Ölkonzerne selbst zu kontrollieren und mit Förderabsprachen auch den Ölpreis zu beeinflussen, um sich stabile Gewinne zu sichern. Heute hat das Ölkartell 12 Mitgliedsländer. Indonesien soll zudem als 13. Mitglied wieder aufgenommen werden. Das Land war bereits von 1962 bis 2009 in der Opec aktiv.

zdh/hb (rtr, dpa)