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Nachprüfung bei allen Dieselherstellern

7. November 2015

In der Affäre um manipulierte Abgaswerte bei VW läßt Verkehrsminister Dobrindt jetzt die Fabrikate anderer Hersteller überprüfen - auch ausländische. Außerdem sollen die Tests zum Spritverbauch verbessert werden.

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Abgase kommen aus dem Auspuff eines PKW (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

Bei der Aufarbeitung des CO2-Skandals bei Volkswagen kommt weiter Licht ins Dunkel. Der Konzern hat Autos mit falschen CO2-Abgaswerten unter anderem von TÜV-Prüfstellen abnehmen lassen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf Anfrage mitteilte, übernimmt der TÜV Nord für neue VW-Modellen die Abgasmessungen. Für die Konzerntochter Skoda prüft unter anderem der TÜV Süd.

Beide TÜV-Unternehmen bestätigten die Vorgänge, erklärten aber gleich, es habe dabei keinerlei Hinweise auf Manipulationen gegeben. Die beiden anderen VW-Konzerntöchter Audi und Seat lassen Abgaswerte im Ausland messen: Audi hat ein Prüfunternehmen in Luxemburg beauftragt, Seat zwei spanische Anbieter.

Porträt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (Foto: dpa)
Will Tricksereien einen Riegel vorschieben: Verkehrsminister DobrindtBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

Frisierter CO2-Ausstoß

Volkswagen hatte eingeräumt, dass bei bis zu 800.000 Autos die Angaben zum Spritverbrauch und zum CO2-Ausstoß geschönt sind. Die falschen Angaben seien entweder über Manipulationen beim Messvorgang auf dem Prüfstand selber oder über manipulierte Testwagen zustande gekommen.

Bevor neue Automodelle vom KBA für den Straßenverkehr zugelassen werden, müssen verschiedene Gutachten erstellt werden, unter anderem zu den Abgaswerten. Die Messungen werden von sogenannten Technischen Diensten abgenommen, der TÜV ist einer davon. Die Dienstleister erledigen das entweder auf den eigenen Prüfständen oder direkt beim Hersteller.

Schummelei unterbinden

Manipulierte Fahrzeuge erkannten die Testsituation und produzierten andere Abgas- oder Verbrauchswerte als bei Fahrten auf der Straße. Um solche Tricks zu verhindern, will Verkehrsminister Alexander Dobrindt das Prüfverfahren EU-weit überarbeiten. Neben Tests auf dem Rollenprüfstand soll es künftig auch Tests auf der Straße geben, die einem Fahrverhalten im Straßenverkehr näher kommen, sagte Dobrindt der "Bild"-Zeitung.

Außerdem will der CSU-Minister jetzt auch Diesel-Fahrzeuge anderer Autobauer unter die Lupe nehmen: "Die Dieselfahrzeuge anderer Hersteller auch aus dem Ausland unterziehen wir gerade strengen Nachprüfungen", sagte er und zwar "flächendeckend".

uh/se (dpa,rtr)